Von Robert Mucha, Foto: DHBW Heilbronn
Eine Delegation der DHBW Heilbronn reist nach Windhoek, um gemeinsam mit der University of Namibia an einem Forschungsprojekt zur nachhaltigen und interkulturellen Zusammenarbeit zu arbeiten. Ein Projekt, das mehr als nur Daten sammelt – es verbindet Kontinente.
Der heiße Wüstenwind trägt fremde Klänge über den Campus der University of Namibia in Windhoek. Tausende Kilometer von den Weinbergen Heilbronns entfernt, beginnt hier eine Reise, die weit über akademische Grenzen hinausgeht. Eine Forschungsdelegation, bestehend aus Prof. Dr. Yvonne Zajontz von der DHBW Heilbronn und Dr. Judith Wanda von der DHBW Mannheim, ist angekommen, um die nächste Phase eines besonderen Projekts zu starten.
Gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung, trägt das Projekt den Titel: „Sustainable partnership in higher learning institutions between Germany and Sub Saharan Africa: a study on intercultural relations in the context of academic mobility“. Es geht um mehr als nur Forschung; es geht darum, Brücken zu bauen zwischen Kulturen, Ideen und Menschen.
„Die Art und Weise, wie Pädagogen über Lernprozesse nachdenken, ist entscheidend für den gesamten Prozess der Nachhaltigkeit“, heißt es im Projektbericht. Dieser Gedanke hat zu einem verstärkten Bedarf an Internationalisierung geführt. Hochschulen arbeiten grenzüberschreitend zusammen, um Plattformen für den Austausch von Wissen, Ideen und Denkweisen zu schaffen.
Universitäten weltweit sind zunehmend in globale Kooperationen involviert, die den Transfer von Wissen und Erfahrungen erleichtern sollen. Doch internationale akademische Partnerschaften stellen auch große Herausforderungen in Bezug auf kulturelles Verständnis dar. Interkultureller Dialog erfordert einen offenen und respektvollen Austausch von Ansichten, basierend auf gegenseitigem Verständnis und Respekt. Es geht darum, sich auszudrücken und gleichzeitig die Ansichten anderer anzuhören.
Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) Nummer 4, 10 und 17 zu integrieren. Diese befassen sich mit der Sicherstellung einer inklusiven, gerechten und hochwertigen Bildung, der Verringerung von Ungleichheiten innerhalb und zwischen Ländern und der Stärkung globaler Partnerschaften für nachhaltige Entwicklung.
Diese Ziele bilden die Grundlage für die Partnerschaften zwischen Hochschulen und verdeutlichen die Notwendigkeit, interkulturelle Beziehungen für eine kontinuierliche Zusammenarbeit zu fördern.
In Deutschland ist die Datenerhebung bereits abgeschlossen. In Namibia wurden Mitarbeiter der University of Namibia zur interkulturellen Zusammenarbeit interviewt. Erste Forschungsergebnisse und Auswertungen werden in den nächsten Wochen erwartet.
In Windhoek treffen die deutschen Wissenschaftler auf ihre namibischen Kollegen: Dr. Romanus Shivoro, Paulina Haikola, Dr. Cashandra Mara, Dr. Helena Hakweenda und Simson Kuhanga. Gemeinsam sitzen sie in Seminaräumen, diskutieren, tauschen Erfahrungen aus und lernen voneinander. Es sind Begegnungen, die zeigen, wie wichtig persönliche Kontakte für das Verständnis zwischen Kulturen sind.
Zurück in Heilbronn wird die Arbeit weitergehen. Die gesammelten Daten werden ausgewertet, Ergebnisse veröffentlicht und neue Schritte geplant. Doch die Erinnerungen an Windhoek, an die Menschen und die gemeinsame Zeit bleiben.
Vielleicht ist es genau das, was Nachhaltigkeit bedeutet: Beziehungen zu schaffen, die über den Moment hinausreichen. Brücken zu bauen, die Kontinente verbinden und den Weg für zukünftige Generationen ebnen.