Wie nachhaltige und gesunde Innovationen künftig noch schneller auf die Teller der Verbraucher kommen sollen

Den Wissenstransfer im Food-Bereich zu fördern, das ist das Ziel einer neuen Kooperation zwischen dem Europäische Institut für Technologie und Innovation (EIT) Food und dem Studiengang BWL-Food Management der DHBW Heilbronn. Zum Auftakt luden die Kooperationspartner zu einem “Communication Breakfast” auf dem Bildungscampus ein. Drei Food-Start-ups stellten ihre Produkte und Innovationen vor.

Von Redaktion, Foto: Midjourney / Robert Mucha

Wer möchte das nicht? Neue, gesunde und vor allem auch nachhaltige Lebensmittel auf dem Teller. Und unnötige Vernichtung von Lebensmitteln stoppen? Möglich machen das die jungen Gründerinnen und Gründer von Startups und Innovationen in den Unternehmen im Food-Bereich. Und immer mehr neue Ideen kommen dabei aus Baden-Württemberg.

EIT Food, eine Gründung der Europäischen Union und zugleich Europas größter Innovations-Hub in Sachen gesunder und nachhaltiger Lebensmittelproduktion, und der Studiengang „BWL-Food Management“ der DHBW Heilbronn machen deswegen ab sofort gemeinsame Sache. „Wir unterstützen beide sehr das sogenannte Wissensdreieck zwischen Wirtschaft, Bildung und Innovation. Dieses Dreieck erhöht die Markteintrittsgeschwindigkeit von Innovationen und fördert insbesondere Neu-Gründungen. Wir wollen den Wissenstransfer in die Unternehmen hinein genauso wie das zielgerichtete Networking im Food Bereich in Baden-Württemberg vertiefen“, sagt Dr. Georg Schirrmacher, Direktor EIT Food Region West.

Künftig kann so auch für regionale Projekte beispielsweise eine Vernetzung mit der paneuropäischen Ebene erfolgen. Prof. Dr. Carsten Demming von der DHBW Heilbronn sieht weitere Punkte für die künftige Zusammenarbeit: „Wir wollen das Food-System insgesamt weiter voranbringen: durch Matchmaking zwischen Startups und Corporates, durch eine Wissens-Pipeline in die Unternehmen, damit Wissenstransfer und auch Neugründung innerhalb der Unternehmen mehr und schneller möglich wird.“

Beide Einrichtungen wollen dabei verstärkt die Energie von disruptiven Innovationen nutzen: „Veränderung des Lebensmittelsystems hin zu einer nachhaltigen und gesunden Ernährung ist das große Ziel, wir wollen insgesamt die Innovationen dabei noch schneller auf den Teller der Konsumenten bekommen“, sagt Dr. Georg Schirrmacher dazu. Ziel der gemeinsamen Kooperation sind Fach-Konferenzen, Ausstellungen, die Unterstützung von Startups und Neu-Gründungen im Food-Bereich sowie Workshops für Unternehmen. Und mit der weltgrößten Food-Messe, der Anuga in Köln im kommenden Oktober, wartet auch schon das erste Highlight der neuen Zusammenarbeit: EIT Food präsentiert dort dem Fachpublikum einen Ausblick auf echte Erfolgs-Stories in der Zusammenarbeit von Startups und Lebensmittelindustrie: im internationalen Konferenzprogramm, organisiert von EIT Food, wird auch erstmals Prof. Dr. Casten Demming sprechen.

EIT Food unterstützt übrigens mit seinen Förderprogrammen in ganz Europa erfolgreich Startups im Lebensmittelmarkt. Dr. Georg Schirrmacher dazu: „Ich glaube fest daran, dass mehr Sichtbarkeit und Translation von Wissenschafts-Ergebnissen, aufbereitet für ein breites Fach-Publikum aber auch für die Öffentlichkeit, den so nötigen Wandel des Lebensmittelsystems hin zu einer nachhaltigen und gesunden Ernährung schneller machen wird. Jeder Einzelne kann jeden Tag übrigens beim Einkaufen die Entscheidung selbst treffen: weniger Fleisch, mehr regionale Produkte und einfach mal Neues ausprobieren“

Gleich drei Startups stellen sich am Donnerstag, 7. September, beim „Communication Breakfast“ am Campus Heilbronn der Presse mit neuen Produkten und Innovationen zur Vermeidung von Food-Waste vor. Eingeladen dazu hatten EIT Food sowie die Duale Hochschule Baden-Württemberg mit dem Studiengang „BWL-Food Management“ in freundlicher Kooperation mit den Campus Founders.

  • „Essbare Eislöffel treten zum Beispiel gerade ihren Siegeszug durch Deutschland an: „Spoontainable“ heißt das Startup aus Heidelberg, das die Idee hatte, aus einem Hartkeks die essbaren Löffel zu produzieren, die sowohl als Eislöffel wie auch als Kaffeelöffel ihren (dann auch danach essbaren) Einsatz finden können. Julia Piechotta, Mit-Gründerin von „Spoontainable“ dazu: „Warum immer noch einen Plastiklöffel im Spaghetti-Eis haben, der dann weggeworfen werden muss?“ Neben dem innovativen und veganen Produkt, das sich in immer mehr Eisdielen findet, konnte die Heidelbergerin auch viel über den nicht immer einfachen Start ins Business berichten: „Als Frauen hatten wir da auch schon mal besondere Erlebnisse.” Die Startup-Programme von EIT Food hatten „Spoontainable“ dann mit den richtigen Business-Touchpoints zusammengebracht.
     www.spoontainable.de

  • Ein gutes Beispiel wie Digitalisierung die Produktionsabläufe nicht nur optimiert, sondern zum Beispiel bei Bäckereien die unnötige Vernichtung von Lebensmitteln stoppen kann, ist dem Startup „Planer AI“ gelungen: „Mit unserem Produkt, der „BäckerAI“, haben wir über 10 Millionen Bestellungen optimieren können, wodurch mehr als 278 Tonnen Lebensmittelabfälle vermieden wurden. Wir sind mittlerweile vom Norden bis in den Süden Deutschlands ein fester Bestandteil von Bäckereien und beplanen deren Filialen nachhaltig“, sagt Mit-Gründer Franz Seubert. Das junge Unternehmen hat viel am Campus in Heilbronn dazu gelernt. Jetzt schon könnte eigentlich jede Bäckerei bis zu 30 Tonnen Lebensmittelabfälle pro Jahr vermeiden helfen.

  • www.planerai.de