Von Robert Mucha, Foto: Flickr
Eine erstaunliche Geschichte aus dem Jahr 2005: Ein Berater sollte die Gastronomie in Donald Trumps legendärem Anwesen Mar-a-Lago optimieren. Heute lehrt dieser Mann an der Hochschule Heilbronn – und erinnert sich an plüschige Möbel, eigenwillige Entscheidungen und einen Job, den er nicht wollte.
Manchmal schreibt das Leben die merkwürdigsten Kapitel. Eines davon führt vom Prodekanat der Heilbronner Hochschule direkt in die Machtzentrale des amtierenden US-Präsidenten. Christian Buer, heute Professor an der Fakultät International Business, saß vor 20 Jahren mit Donald Trump am Tisch – als Berater für dessen legendäres Anwesen Mar-a-Lago.
„Die Wirtschaftlichkeit im Beachclub sollte optimiert werden“, erinnert sich Buer im Gespräch mit stimme.de an seinen Auftrag. Der Gastrobereich des luxuriösen Clubs schrieb rote Zahlen. Seine Lösungsvorschläge waren so pragmatisch wie wirkungsvoll: besserer Wareneinsatz, höhere Qualität und – besonders bemerkenswert – selbstgemachte statt zugekaufter Torten.
Dreimal traf Buer damals auf Trump persönlich, wie er der Heilbronner Stimme berichtet: zweimal im Büro, einmal beim Essen. Schon damals, so erinnert er sich, habe Trump das Unternehmertum gelebt – und seine bekannte „You’re fired“-Mentalität aus der TV-Show auch im echten Leben praktiziert.
Das Anwesen selbst beschreibt der Professor heute als „schöne, große Anlage“ mit Pool, Wiese und Meerzugang – perfekt für Veranstaltungen wie Hochzeiten. Nur die Inneneinrichtung sei „luxuriös und plüschig“ gewesen – „gewöhnungsbedürftig“, wie er gegenüber stimme.de diplomatisch anmerkt.
Eine besondere Wendung nahm das Engagement, als Buer die Neubaupläne für ein weiteres Trump-Hotel kritisch analysierte. „Links die Anlieferung, rechts die Küche, dazwischen ein großes Gebäude: Das kann nicht stimmen“, erzählt er. Trump war von dieser Direktheit so angetan, dass er dem Berater einen Job anbot. Buer lehnte ab – Trump habe schon damals nur seine eigene Meinung gelten lassen.
Ob seine Empfehlungen heute noch in Mar-a-Lago umgesetzt werden? Der Heilbronner Professor zuckt mit den Schultern. Eines aber weiß er mit Sicherheit: In den USA will man sein Vermögen zeigen. „Mit Abstechern nach Mar-a-Lago kann man dies eindrucksvoll belegen“, sagt er der Heilbronner Stimme.