Von Robert Mucha, Foto: DallE/Robert Mucha
Mit dem Masterstudiengang Transkulturelle Traumapädagogik setzt das DHBW CAS neue Maßstäbe in der Ausbildung von Fachkräften, die mit traumatisierten Geflüchteten arbeiten. Ein zukunftsweisendes Bildungsangebot, das kulturelle Barrieren überwindet.
Das DHBW Cas reagiert mit einem innovativen Bildungsangebot auf die wachsenden Herausforderungen in der Betreuung traumatisierter Geflüchteter: Der Masterstudiengang Transkulturelle Traumapädagogik, initiiert von Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan, ist darauf ausgelegt, kulturelle Unterschiede in der Wahrnehmung und Behandlung psychischer Erkrankungen zu verstehen und therapeutische Ansätze entsprechend anzupassen.
Kulturelle Unterschiede im Fokus
In der globalisierten Welt von heute treffen vielfältige Kulturen aufeinander – eine Realität, die besonders im Gesundheitswesen zu neuen Herausforderungen führt. „Patientinnen und Patienten aus dem Nahen und Mittleren Osten zeigen oft andere Symptome als jene aus Indien oder den Balkanländern, wenn es um psychische Erkrankungen wie Depressionen oder posttraumatische Belastungsstörungen geht“, erklärt Kizilhan. Der neue Studiengang zielt darauf ab, Fachkräfte auszubilden, die diese Unterschiede erkennen und in ihre therapeutischen Ansätze einfließen lassen können.
Praxisnahe Ausbildung mit dualem Ansatz
Der Masterstudiengang ist konzipiert für Absolventinnen und Absolventen aus den Bereichen Soziale Arbeit, Psychologie, Pädagogik und verwandten Disziplinen und bietet eine praxisorientierte, duale Ausbildungsstruktur. Neben theoretischem Input steht vor allem der praktische Umgang mit transkulturellen Traumata im Vordergrund. „Es geht nicht darum, das Rad neu zu erfinden, sondern unsere bewährten therapeutischen Methoden so zu adaptieren, dass sie den kulturellen Kontext der Patienten berücksichtigen“, so Kizilhan.
Zertifikatskurs als flexible Bildungsoption
Nicht jeder, der in der Flüchtlingshilfe tätig ist, strebt ein komplettes Masterstudium an. Für diese Zielgruppe bietet das DHBW CAS einen Zertifikatskurs an, der speziell auf die Bedürfnisse von ehrenamtlich Engagierten zugeschnitten ist. Dieser Kurs ermöglicht es Interessierten, sich gezielt und zeitlich flexibel weiterzubilden.
Lebenslanges Lernen
Ein beeindruckendes Beispiel für die Bedeutung lebenslangen Lernens liefert Birgid Weller, eine 79-jährige ehemalige Chefärztin, die sich jetzt im Ruhestand engagiert. „Die Möglichkeit, noch einmal Neues zu lernen und direkt anzuwenden, hat mich sofort begeistert“, berichtet Weller, die durch den Zertifikatskurs wichtige Einblicke in den Umgang mit traumatisierten Menschen gewinnen konnte.
Ausblick
Die DHBW Heilbronn hat mit dem Masterstudiengang Transkulturelle Traumapädagogik und dem zugehörigen Zertifikatskurs wichtige Schritte unternommen, um Fachkräfte auf die komplexen Anforderungen im Umgang mit Geflüchteten vorzubereiten. Die Resonanz ist durchweg positiv und zeigt, dass dieser innovative Ansatz auf ein echtes Bedürfnis trifft. Es geht darum, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch Empathie und Verständnis für Menschen aus unterschiedlichen kulturellen Kontexten zu fördern.