KI-Festival im Zukunftspark Wohlgelegen: Tausende Besucher machen sich vor Ort ein Bild von der Dynamik

Das Interesse an der Künstlichen Intelligenz wächst. Und das freut viele der über 35 Aussteller aus Wirtschaft, Hochschulen sowie Kunst und Kultur, die sich auf dem KI-Festivalgelände im Zukunftspark Wohlgelegen am Wochenende der Öffentlichkeit präsentieren.

Von Friedhelm Römer, Foto: KI Festival / Nico Kurth

„Ich bin als Techniker an KI interessiert, würde aber einmal grundsätzlich erfahren, was sich dahinter verbirgt und wo sie beginnt“, sagt Kurt Neuberger aus Horkheim, der sich am Sonntag in das bunte Treiben in die Zeltstadt begibt.

Robert Mucha vom KI-Salon Heilbronn freut sich über Menschen, die bereit sind, sich auf KI einzulassen. „Wir wollen niederschwellige Angebote schaffen, die möglichst viele Menschen ausprobieren sollen oder sich darüber austauschen möchten“, sagt Mucha. Hürden abbauen, Menschen zum Mitmachen animieren, das wünscht sich das Team rund um Mucha, das Community-Events wie Filmabende oder Expertenvorträge anbietet, aber auch gemeinsam Projekte entwickelt.

Vortrag von Mathematik-Youtuber Daniel Jung auf dem KI-Festival in Heilbronn

Teammitglied Tristan Behrens bringt dem Publikum auf dem Festival die KI-Musik näher. Besucher können teilweise interaktiv, kreative neuronale Netze kennenlernen und erfahren, was Computer können und wie sie Informationen verarbeiten. Auch einen Wettbewerb hatte der KI Salon ausgelobt. Interessierte konnten unter dem Thema „Das Schöne, das Gute und das Wahre“ Bilder über KI konzipieren. Die besten der insgesamt 55 Einsendungen wurden an diesem Wochenende vor Ort präsentiert.

Zu denen, die in der KI ein enormes Potenzial sehen, zählt Daniel Jung. Mehr als 3000 Mathematik-Erklärvideos hat der Kölner online auf Youtube gestellt und damit angeblich Millionen Schülern, Studenten und Doktoranden weitergeholfen. Sogar ein junger Mann aus dem Irak steht am Sonntag plötzlich vor ihm und bedankt sich für dessen online-Hilfe, die er zu schätzen weiß.

KI-Assistent soll passende Lerninhalte finden

Daniel Jung hat allerdings größere Pläne. Gemeinsam mit der things thinking GmbH aus Karlsruhe und der Hochschule der Medien aus Stuttgart arbeitet Jung an einem Verbundforschungsprojekt namens AIEDN. Dahinter verbirgt sich ein KI-Lernassistent, der passende Lerninhalte mit Semantik findet. Und dies soll künftig über die Plattform „semantha“ möglich sein. „Es soll den Menschen kostenlos zur Verfügung gestellt werden“, so Jung. Bisher sind seine Erklärvideos relativ lang. Dank des KI-Forschungsprojekts soll es für die Nutzer künftig möglich sein, innerhalb von 30 Sekunden die passenden Antworten auf ihre detaillierten Fragen zu bekommen und damit wertvolle Zeit zu sparen. „Das wird ein Turbo-Boost, um Mathe zu verstehen.“

Und nicht nur Mathe. Jung will sein großes Netzwerk aktivieren, so dass Interessierte auch bei Fächern wie Biologie, Physik und Chemie davon profitieren können. Darüber hinaus plant Daniel Jung auch einen Zweig für lebenslanges Lernen. „Das ist fundamental für unsere Gesellschaft.“ Jung ist ziemlich angetan, von dem, was gerade in dieser Stadt passiert. „Heilbronn ist für ganz Deutschland ein wichtiger Standort.“ Und er fragt sich, warum nicht mehr Politiker aus Bund und Ländern gekommen sind, um sich vor Ort ein Bild von der Dynamik machen zu können.

Mit freundlicher Genehmigung der Stimme Mediengruppe & der Heilronner Stimme