KI eroberte die Klassenzimmer: Als Einstein-Chatbots mit Schülern sprachen

Von Robert Mucha, Foto: aim

Die Bildungsmesse Didacta in Stuttgart zeigte, wohin die Reise geht: Künstliche Intelligenz wird zum festen Bestandteil moderner Bildung. Mit dabei waren die experimenta und die Akademie für Innovative Bildung und Management (aim) aus der Wissensstadt Heilbronn. Ein Rückblick auf zukunftsweisende Bildungskonzepte und den intensiven Austausch über Sprachförderung und frühkindliche Bildung.artet wegweisendes Bildungsprojekt – Wie Künstliche Intelligenz den Unterricht der Zukunft prägt

Der Einstein-Chatbot antwortete geduldig. Egal ob Physik oder Philosophie – in KI-simulierter Relativitätstheorie erklärte er Schülern die Welt. Daneben blubberte und griff es, während gedruckte Schulbücher in langen Regalreihen stoisch auf ihre Abnehmer warteten. So präsentierte sich die Didacta 2025 in Stuttgart, Europas größte Bildungsmesse, die vom 10. bis 15. Februar stattfand.

Die Wissensstadt Heilbronn glänzte mit gleich mehreren Institutionen. Die experimenta, Deutschlands größtes Science Center, beeindruckte mit ihren interaktiven Bildungsangeboten und zeigte, wie spielerisches Lernen im naturwissenschaftlich-technischen Bereich funktionieren kann. Das 25.000 Quadratmeter große Wissenshaus lockt jährlich hunderttausende Besucher nach Heilbronn und präsentierte auf der Messe seine neuesten Konzepte zur Förderung von MINT-Kompetenzen.

Die Akademie für Innovative Bildung und Management (aim) wurde zum Anziehungspunkt für Fachpublikum. „Ein besonderes Highlight war der fachliche Austausch zur frühkindlichen Bildung und Sprachförderung“, berichtete die aim nach der Messe in ihrem Blog. Am Stand der Heilbronner Bildungsinstitution diskutierten Vertreter der Stiftung Kinder forschen, Prof. Ulrich Trautwein vom Hector Research Institute und Staatssekretär Volker Schebesta über „die Bedeutung früher Bildung für gleiche Chancen und eine erfolgreiche Bildungszukunft“.

Ein zentrales Thema bildete das Programm „Sprachfit“ des Landes Baden-Württemberg, mit dem die Sprachförderung verbessert werden soll. Wie die aim mitteilte, betont auch die aktuelle Stellungnahme der Leopoldina, an der Prof. Trautwein mitgewirkt hat, „wie essenziell Selbstregulation, Selbstkompetenz und Resilienz für erfolgreiches Lernen sind.“

Neben den etablierten Bildungsinstitutionen der Wissensstadt präsentierten sich auch innovative Start-ups. „Es ist benutzerfreundlich“, sagte Lukas Portmann über „Paddy“, sein KI-Programm, das er gemeinsam mit Tobias Schröder entwickelt hat. Das junge Unternehmen stellte seine Lösung vor, mit der Lehrer Aufgaben und Probeklausuren hinterlegen können. Gegenüber der Heilbronner Stimme erklärte Portmann: „Lehrer wollen sich nicht lange in neue Anwendungen hineindenken müssen, sondern sie schnell einsetzen.“

Etablierte Verlagshäuser haben die digitale Transformation längst eingeläutet. Der Ernst-Klett-Verlag beispielsweise bot KI-gestützte Anwendungen für verschiedene Fächer an. „In allen Fächern“, betonte Anja Vrachliotis, Pressesprecherin des Verlags, im Gespräch mit der Heilbronner Stimme. „Mathe, Deutsch, Fremdsprachen: Überall dort, wo die Lehrer die Leistungen der Schüler bewerten wollen, kann KI eingesetzt werden – als intelligentes Feedback.“

Mit den geplanten Veränderungen im kommenden Schuljahr erhält das Fach Informatik in Baden-Württemberg neue Bedeutung. Davon profitiert auch die Hacker School, die Programmier-Workshops an Schulen anbietet. „Die Nachfrage wird kommen“, sagte Bettina Wiebe, Informatiklehrerin und Kursleiterin bei der Hacker School, der Heilbronner Stimme. „Es fehlen doch Informatik-Lehrer.“

Die Wissensstadt Heilbronn mit ihrem starken Fokus auf KI und digitale Bildung war mittendrin in dieser Transformation. Mit der experimenta, der aim und weiteren Bildungsakteuren trägt sie maßgeblich dazu bei, zukunftsfähige Bildungskonzepte zu entwickeln und voranzutreiben. Wie die aim in ihrem Rückblick auf die Messe schreibt: „Wir freuen uns, diesen wichtigen Dialog mitzugestalten und Impulse für eine zukunftsfähige Bildungslandschaft zu setzen – auch über die didacta 2025 hinaus.“

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