KI an Universität: TUM-Studenten nutzen Iris

Wissenschaftliche Einrichtungen in der Region Heilbronn haben Regeln aufgestellt, wo und wie Künstliche Intelligenz erlaubt ist. Wir haben die Übersicht.

Von Michelle Megerle, Foto: Robert Mucha / Midjourney

Studenten der Universität in Stuttgart-Hohenheim können KI-Systeme wie Chat-GPT ganz offiziell nutzen. Das hat sie dieser Tage mitgeteilt. Diese Entscheidung gilt laut Pressestelle als “wichtiger Baustein für eine zukunftsorientierte Hochschullehre”, es ist von einem “enormen Potenzial” die Rede. Auch die wissenschaftlichen Einrichtungen in Heilbronn erlauben Künstliche Intelligenz (KI).

Sehr weit ist der Heilbronner Campus der Technischen Universität München (TUM). Die Studierenden dürfen Chatbots nutzen, und sie haben sogar einen eigenen fürs Lernen – Iris genannt. Die TUM-Pressestelle erklärt, dass sie den “AI-basierten Chatbot” auf der Lernplattform Artemis hinzugefügt habe. Er werde teilweise in Kursen eingesetzt. Die Dozenten können selbst entscheiden, für welche “Übungsaufgaben sie das KI-basierte Werkzeug Iris aktivieren und für welche nicht”. Professor Stephan Krusche, Professor an der TUM, betont: Er wende den Chatbot lediglich in Aufgaben anwendet, die unbenotet seien. Es gehe hier vor allem darum, “den Lernprozess zu unterstützen und bei Problemen möglichst sofort sinnvoll helfen zu können”.

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Aufgrund von KI hat die TUM ihre Prüfungen umgestellt. Anstelle von wöchentlichen Hausaufgaben, die Hause zu erledigen seien, gibt es nun “mehrere überwachte Klausuren im Hörsaal und eine größere Projektarbeit”, so Krusche. Michael Stich, ebenfalls Professor von der TUM in Heilbronn, setzt KI an anderer Stelle ein: Mit Chat-GPT will er nach eigenen Angaben zu Beginn seiner Kurse “die Geschäftsmodelle von mehreren Unternehmen” aufzeigen. Viel verspricht er sich davon nicht. “Negativbeispiele vorzuführen, wirkt meist sehr nachhaltig”, konkretisiert Stich.

Dass Chatbots eine Unterstützung sein können, sagen auch die Rektoren der Dualen Hochschule in Heilbronn, Professorin Nicole Graf und Professor Tomás Bayón. Den Umgang mit KI-Tools müsse man aber lernen und üben, betonen beide. Angegebene Quellen müssten kritisch hinterfragt werden. In Prüfungen seien Textgenerator dennoch verboten – sofern die Prüfer nichts anderes sagen. Das DHBW Cas in Heilbronn bereitet den Einsatz von KI vor. “Aktuell erarbeiten die Fachbereiche jedoch gemeinsam mit den wissenschaftlichen Leiterinnen und Leitern eine einheitliche Richtlinie”, so Sprecherin Jana Ziegler auf Anfrage.

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Die Hochschule Heilbronn geht einen ähnlichen Weg wie die Uni in Hohenheim. Chat-GPT sei ein erlaubtes Hilfsmittel bei Abschluss-, Seminararbeiten oder Referaten, jedoch müsse dies “dann aber als genutztes Hilfsmittel” gekennzeichnet werden, so Pressesprecherin Vanessa Offermann. Bei Prüfungen entscheiden aber die Prüfer, ob sie Chat-GPT als Hilfsmittel zulassen.

Die Universität in Hohenheim begründet den Schritt ausführlich. “Die Entscheidung, KI-Tools als Hilfsmittel in Prüfungen zuzulassen”, gilt als “wichtiger Baustein für eine zukunftsorientierte Hochschullehre”, so die Pressestelle. Man erkenne in generativen KI-Systemen ein “enormes Potenzial”. Deshalb sei es wichtig, “den Studierenden beizubringen, diese Technologie kompetent und verantwortungsvoll zu nutzen”.

Mit freundlicher Genehmigung der Stimme Mediengruppe & der Heilronner Stimme