Von Robert Mucha, Foto: Ideogram/Robert Mucha
In Heilbronn wird gerade das große Aufräumen vorbereitet. Nicht etwa in verstaubten Kellern, sondern in den digitalen Abgründen deutscher Industrieunternehmen. Das Forschungszentrum KODIS des Fraunhofer IAO hat sich mit Fraunhofer Austria zusammengetan, um dem Datenchaos den Kampf anzusagen.
Das Projekt trägt den Namen “INSIGHT”, und wenn man den Forschenden zuhört, klingt es, als hätten sie den heiligen Gral der Datenverwaltung gefunden. Ihr Plan: Large Language Models (LLMs) – also KI-Systeme wie ChatGPT – mit sogenannten Wissensgraphen zu verheiraten. Eine digitale Vernunftehe, die Ordnung in das Chaos aus Berichten, E-Mails und dem berüchtigten “impliziten Expertenwissen” bringen soll.
Die Idee dahinter ist so simpel wie genial: Während die LLMs die menschliche Sprache verstehen und verarbeiten, sorgen die Wissensgraphen für Struktur. Es ist, als würde man einen Dolmetscher mit einem Bibliothekssystem kreuzen.
Die Forscher versprechen nicht weniger als eine Revolution in der Datenverwaltung. Unternehmen sollen schneller und präziser Entscheidungen treffen können. Ob Nachhaltigkeitsberichte oder Logistikplanung – die neue Technologie soll überall dort helfen, wo bisher Menschen verzweifelt in Datenbergen wühlen mussten.
Damit die Unternehmen nicht im Technologie-Dschungel verloren gehen, basteln die Wissenschaftler gleich noch einen Technologiekatalog und einen Umsetzungsleitfaden. Eine Art “Aufräumen für Anfänger”, nur eben für Konzerne.
Finanziert wird das digitale Großreinemachen übrigens durch das PACT-Förderprogramm. In Heilbronn wird also nicht nur geforscht, sondern auch aufgeräumt – und zwar gründlich. Wer weiß, vielleicht wird “Daten-Marie-Kondo” ja der nächste große Exportschlager aus der Region.