Heilbronner Digital-Revolution: Ein Tablet für jedes Schulkind

Von Robert Mucha, Foto: Robert Mucha/Ideogram

Hunderte Tablets sind bereits in Heilbronns Klassenzimmern angekommen, tausende weitere werden folgen. Die Stadt macht Ernst mit der digitalen Bildungsgerechtigkeit und verteilt Geräte an alle staatlichen Schulen. Eine Initiative, die bundesweit Maßstäbe setzt.

In den Klassenzimmern der Stadt kursieren die Fragen: Was können die Tablets alles? Wie funktionieren sie zu Hause? Lässt sich das WLAN überall einrichten? Es sind die drängenden Fragen einer Generation, die mit Smartphones aufgewachsen ist und nun auch in der Schule digital durchstarten will.

Die digitale Transformation der Heilbronner Schullandschaft ist ein Gemeinschaftsprojekt von Stadt und Dieter Schwarz Stiftung. Eine Allianz, die mehr bedeutet als nur neue Hardware in alten Gemäuern. Sie ist der nächste logische Schritt in einer Stadt, die sich längst von der Industriemetropole zum digitalen Bildungsstandort gewandelt hat.

Besonders bemerkenswert ist die Konsequenz der Initiative: Von der Grundschule bis zum Gymnasium, vom Sonderpädagogischen Bildungszentrum bis zur Gemeinschaftsschule – alle staatlichen Schulen können die Geräte beantragen. Eine digitale Gleichberechtigung, die die unsichtbare Mauer zwischen den Kindern unterschiedlicher sozialer Herkunft einreißt.

Die Realität in deutschen Klassenzimmern sah bisher oft anders aus: Hier das nagelneue Tablet, dort gar kein Gerät. Eine digitale Kluft, die sich durch Klassenzimmer zog wie ein unausgesprochenes Stigma. In Heilbronn soll damit Schluss sein.

Die Herausforderung liegt nun nicht mehr in der Beschaffung, sondern in der sinnvollen Integration der Technik in den Unterricht. Die Geräte ersetzen weder Stift noch Block – sie erweitern die Möglichkeiten. Zielgerichtete Förderung wird durch spezialisierte Apps möglich, individuelles Lernen bekommt eine neue Dimension.

Einzig die Privatschulen müssen vorerst außen vor bleiben. Sie sind auf eigene Ressourcen angewiesen – eine Situation, die hoffentlich nicht von Dauer sein wird. Denn digitale Bildungsgerechtigkeit sollte keine Frage der Trägerschaft sein.

Die ersten Geräte sind bereits im Einsatz, weitere tausende folgen in den kommenden Monaten. Es ist ein klares Signal aus der Stadt am Neckar: Digitale Bildung ist kein Luxus mehr, sondern ein Grundrecht. Heilbronn zeigt, wie’s geht. Der Rest der Republik schaut interessiert zu.

Melden Sie sich für unseren Newsletter an!