Heilbronn strebt den Titel “Grüne Hauptstadt Europas 2026” an

Von Robert Mucha, Foto: Stadt Heilbronn

Die Stadt Heilbronn hat einen weiteren bedeutenden Schritt in Richtung Nachhaltigkeit gemacht: Am 16. Mai 2024 hat die Europäische Kommission die Bewerbung Heilbronns als “European Green Capital 2026” offiziell akzeptiert. Gemeinsam mit anderen Bewerberstädten wie Braga, Brașov, Córdoba, Guimarães, Klagenfurt, Linz, Riga und Rybnik geht Heilbronn selbstbewusst in die nächste Phase des Wettbewerbs.

Heilbronn hat sich in den letzten Jahren von einer Industriestadt zu einer Wissensstadt gewandelt und setzt dabei konsequent auf nachhaltige Entwicklung. Diese Transformation wurde insbesondere durch die Bundesgartenschau (BUGA) 2019 eingeleitet, bei der aus einer ehemaligen Bahnbrachfläche ein lebendiger Raum für Menschen, Pflanzen und Tiere entstand. Der Neckarbogen, das neue Stadtquartier, wurde von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit Gold ausgezeichnet und trägt maßgeblich zur autoarmen Stadtgestaltung bei. Ergänzt wird dies durch die Schaffung von #Sommerzonen und Klimawäldchen, die das Stadtbild prägen.

Ambitionierte Ziele und Projekte

Mit dem Klimaschutzmasterplan hat sich Heilbronn das Ziel gesetzt, bis 2035 treibhausgasneutral zu werden. Der partizipativ entwickelte Landschaftsplan zielt darauf ab, Flächen zu entsiegeln, zu begrünen und zu verschatten. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Ansatzes zur nachhaltigen Stadtentwicklung, der auch den Miteinbezug von Bürgerinnen, Bürgern und verschiedenen Stakeholdern beinhaltet. Während des fünften Jubiläums der BUGA im April 2024 konnten Bürgerinnen und Bürger in interaktiven Mitmachräumen ihre Ideen zur Bewerbung einbringen und mehr über den European Green Capital Award erfahren.

Starkes Netzwerk und wissenschaftliche Unterstützung

Heilbronn verfügt über ein starkes Netzwerk im Bereich Bildung und Wissen. Partner wie die Hochschule Heilbronn, die experimenta und das IPAI tragen wesentlich zur Wissensgrundlage in umweltrelevanten Bereichen bei und sind wichtige Akteure im Bereich Nachhaltigkeit. Diese Partnerschaften, wie etwa der WIR-Pakt mit der Hochschule Heilbronn, unterstützen die Bewerbung maßgeblich.

Zweistufiges Bewerbungsverfahren

Der Bewerbungsprozess für die Auszeichnung als Grüne Hauptstadt Europas erfolgt in zwei Phasen. In der ersten Phase evaluiert eine Jury die gegenwärtige Situation, vergangene Leistungen und zukünftige Ziele der Stadt anhand von sieben Umweltindikatoren. Dazu gehören auch Modellprojekte, die die Zielverfolgung der Stadt beschreiben. Die interdisziplinäre Bewerbung wird von der Stabsstelle Strategie und Stadtentwicklung koordiniert und von der LAND Germany GmbH sowie dem Fraunhofer IAO wissenschaftlich unterstützt.

Ausblick auf 2026

Der Gewinn des Titels “Grüne Hauptstadt Europas” verpflichtet Heilbronn dazu, das Titeljahr 2026 mit zahlreichen Veranstaltungen auszurichten. Diese werden die Beteiligung von Akteuren aus Wirtschaft, Hochschulen, Non-Profit-Organisationen und der Zivilgesellschaft einschließen. Heilbronn kann dabei auf seine umfangreichen Erfahrungen mit der BUGA und weiteren regelmäßigen Veranstaltungen zurückgreifen. Die Stadt ist bereit, sich dem Prozess einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu stellen und freut sich auf die kommenden Herausforderungen und Möglichkeiten, die dieser Titel mit sich bringt.