Von Robert Mucha, Foto: IPAI
Während Berlin und München oft als Deutschlands Tech-Zentren gelten, entsteht im beschaulichen Heilbronn ein ambitioniertes Projekt: Ein ganzer Stadtteil, der der künstlichen Intelligenz gewidmet ist. Der Ipai (Innovation Park Artificial Intelligence) soll Heilbronn zum „Global Home of Human AI“ machen.
In einer überraschenden Wendung könnte Heilbronn bald neben Berlin und München als Deutschlands KI-Hotspot gelten. Im „Zukunftspark“ der schwäbischen Stadt entsteht derzeit ein Projekt, das in seiner Ambition seinesgleichen sucht: der Ipai (Innovation Park Artificial Intelligence).
Wie t3n berichtet, soll auf rund 23 Hektar ein kompletter KI-Campus entstehen, der weit mehr als nur Büros und Labore umfasst. „Inklusive Infrastruktur mit Rechenzentrum und Testfeldern für KI-Produkte, aber auch mit Wohnraum, Freizeitangeboten, Gastronomie, nachhaltigem Energiemanagement und intelligenten Mobilitätskonzepten“, beschreibt das Magazin die Pläne. Der Baubeginn ist für 2025 geplant, mit den ersten bezugsfertigen Gebäuden wird 2027 gerechnet.
Bis dahin dienen die kürzlich eröffneten Ipai Spaces als Anlaufstelle für Unternehmen, Startups und die Öffentlichkeit. Laut t3n sind bereits 70 Prozent der 6.000 Quadratmeter ausgebucht, mit Partnern wie Audi, Porsche, dem Fraunhofer-Institut und der Landesbank Baden-Württemberg.
Die treibende Kraft hinter dem Projekt ist die Dieter Schwarz Stiftung. Der Lidl-Gründer, laut t3n „mit einem geschätzten Vermögen von über 44 Milliarden Euro als zweitreichster Deutscher“ bekannt, investiert massiv in die Digitalisierung seiner Heimatstadt. Neben 50 Millionen Euro vom Land Baden-Württemberg steuert die Stiftung weitere 50 Millionen bei – mit der Erwartung deutlich höherer zukünftiger Investitionen.
Moritz Gräter, CEO des Ipai, sieht den ländlichen Standort nicht als Nachteil. Gegenüber t3n erklärt er: „Wir sind noch lange nicht am Ziel und es gibt noch viel aufzubauen, aber wir haben definitiv schon die höchste Dynamik in Deutschland.“ Er betont die Rolle des Ipai als Vermittler und Vernetzer, mit dem Ziel, „KI-relevante Bausteine zentral vorzudenken und mit allen unseren Partnern und Mitgliedern zu teilen.“
Das Projekt zielt auch darauf ab, die breite Öffentlichkeit einzubinden. Ein 1.000 Quadratmeter großes Besucherzentrum, der „Ipai Living Room“, soll laut t3n Interessierten die Möglichkeit geben, KI zu „begegnen, begreifen, begeistern“.
Mit dem Ipai setzt Heilbronn auf eine Zukunft, in der KI nicht nur Wirtschaftsfaktor, sondern integraler Bestandteil des Stadtlebens ist. Gräters Vision, wie er t3n mitteilt: „Dass KI-Talente und Pioniere aus der ganzen Welt sagen: In Heilbronn, im Ipai, da muss ich mal gearbeitet haben.“