Von Robert Mucha, Foto: DallE/Robert Mucha
Heilbronn plant Großes: Mehr als 200 neue Apartments für Studierende sollen am Neckarbogen entstehen. Der Gemeinderat gibt grünes Licht, und ein Stadtquartier formt sich neu.
Donnerstagabend, 19. September 2024, Sitzungssaal des Heilbronner Gemeinderats. Die Stimmung ist konzentriert, die Tagesordnung lang. Doch bei Punkt zwölf hebt sich eine besondere Spannung: Die Zukunft des Neckarbogens steht zur Debatte. Es geht um mehr als nur Beton und Baupläne – es geht um ein Stück Stadt, das sich wandelt.
Die Entscheidung fällt einstimmig. Die Grundstücksanhandgabe an die Schwarz Immobilien Management GmbH & Co. KG als Investor und die Stadtsiedlung Heilbronn GmbH als Bauherr wird beschlossen. Damit ist der Weg frei für ein Projekt, das studentisches Wohnen neu denken will.
Auf drei Grundstücken, direkt gegenüber der Alten Reederei, sollen fünf- bis siebengeschossige Gebäude entstehen. Über 200 Apartments, geplant für ein bis drei Personen. Unten Gemeinschaftsflächen, oben Platz zum Leben und Lernen. Die Pläne stammen vom Büro Turkali Architekten aus Frankfurt am Main. Anspruchsvolle Architektur trifft auf urbane Funktionalität.
Das Bewertungsgremium, bestehend aus Mitgliedern des Gemeinderats und der Baukommission, hatte zuvor bereits einstimmig zugestimmt. “Das Ziel, preisgünstiges studentisches Wohnen auf den Grundstücken anzubieten, begrüßt das Gremium ausdrücklich”, heißt es in der Vorlage. Ein Satz, der den Puls der Zeit trifft.
Der Neckarbogen, einst Gelände der Bundesgartenschau, ist längst mehr als nur ein ehemaliges Ausstellungsgelände. Anspruchsvolle Architektur, vielfältige Nutzungen und technische Innovationen sind sein Markenzeichen. Die Vergabe der Grundstücke erfolgt hier nicht einfach nach dem Höchstgebot, sondern in einem sogenannten Investorenauswahlverfahren. Grundlage ist ein schlüssiges Konzept, das in die Vision des Quartiers passt.
Der nächste Schritt? Investor und Bauherr müssen die Pläne verfeinern. Details ausarbeiten, Linien ziehen, Farben wählen. Sobald das erfolgt ist, gibt die Baukommission erneut eine Empfehlung an den Gemeinderat ab. Am Ende entscheidet dieser über den Verkauf der Grundstücke.
Heilbronn setzt damit ein Zeichen. Für Bildung, für junge Menschen, für die Zukunft der Stadt. In Zeiten, in denen Wohnraum knapp und teuer ist, entsteht hier ein Ort, der bezahlbar und attraktiv sein soll. Ein Zuhause auf Zeit für diejenigen, die an den Heilbronner Hochschulen lernen und leben.
Der Abend im Gemeinderat endet mit zufriedenen Gesichtern. Ein Schritt von vielen, aber ein wichtiger. Der Neckarbogen wächst, und mit ihm die Stadt. Man spürt es förmlich, dieses Knistern der Veränderung. Heilbronn ist in Bewegung.