Das Science-Center widmet dem Thema Künstliche Intelligenz und dem KI-Park Ipai eine eigene Ausstellungsfläche in einem temporären und wieder verwendbaren Holzpavillon. Für dessen Errichtung gibt es bereits einen Zeitplan.
Von Lisa Könnecke, Foto: experimenta
Der Bagger ist schon angerückt und seit zweit Tagen im Einsatz, daneben ein Plakat, das über das neue Vorhaben der Experimenta informiert: In einem temporären Holzpavillon mit transparenter Fassade widmet das Science-Center ab Frühjahr 2024 dem Thema Künstliche Intelligenz eine eigene Ausstellung. Das Gebäude entsteht derzeit auf der Wiese neben der Brücke zum Experimenta-Parkhaus. Auf rund 180 Quadratmetern wird Platz für rund 30 Besucher sein.
Das Besondere: Es wird auch Ein- und Ausblicke auf den KI-Innovationspark (Ipai) geben. Das „Jahrhundert-Projekt“ wolle man näher in die Stadt holen, sagt Experimenta-Geschäftsführerin Bärbel Renner. „KI ist ein Thema, das die Bürger beschäftigt.“ Mit der neuen Ausstellungsfläche namens „e3“ wolle man über Chancen und Risiken informieren und die Menschen abholen. Für viele sei das Thema KI durch die Bekanntheit von Chat-GPT „vom Himmel gefallen. Das dem nicht so ist, das zeigen wir in unserer neuen Ausstellung“. Zentral gelegen, erhofft sich das Heilbronner Science-Center auch Laufkundschaft, die vom Parkhaus in Richtung Innenstadt unterwegs ist.
Neues Gebäude an der Experimenta: Ausstellung bleibt erstmal für 2 Jahre
Insgesamt wird es drei Stationen auf der neuen Ausstellungsfläche geben, die für mindestens zwei Jahre bleibt. So wird über Meilensteine in der KI informiert. Interaktive Stationen können ausprobiert werden, und es wird einen Ausblick auf das Ipai und dessen Projekte geben. Der Entwurf des neuen Gebäudes, das voraussichtlich ab April 2024 eröffnen soll, stammt von dem Architekturbüro Sauerbruch Hutton, das bereits 2019 den Neubau für die Experimenta entwickelte. Ipai-Geschäftsführer Moritz Gräter betont, dass es wichtig sei, für Transparenz zu sorgen und alle Menschen in Zeiten des rasanten, technischen Wandels mitzunehmen. Die Zukunft halte Veränderungen bereit, die zum jetzigen Zeitpunkt unvorstellbar seien.
Oberbürgermeister Harry Mergel pflichtet dem bei. „Ich wünsche mir, dass Heilbronn eine Stadt wird, in der KI effizient und rentabel eingesetzt wird.“ Ebenso müsse man sich aber auch über ethische und moralische Herausforderungen Gedanken machen. Auch Ängste wolle man nehmen: KI sei dafür da, das Leben der Menschen einfacher zu machen, und nicht, um sie zu ersetzen, so der Oberbürgermeister.
Neue Ausstellung der Experimenta: Ipai zum Teil der Stadt machen
Mit der neuen Ausstellung wolle man das Ipai zum Teil der Stadt machen und den Bürgern die Hand reichen, sagt Baubürgermeister Andreas Ringle. Die neue Ausstellung entsteht in Kooperation mit der Stadt Heilbronn, der Dieter-Schwarz-Stiftung und dem KI-Innovationspark. Abgesehen von dem neuen Holzpavillon kriegt der Platz vor der Experimenta auch mehr Grün, um den „Hitzestau zwischen den Gebäuden an heißen Sommertagen in den Griff zu kriegen“, wie es Baubürgermeister Andreas Ringle formuliert.
Um die 40 Grad habe es hier sicher schon gegeben, ergänzt Oliver Toellner, Leiter des Grünflächenamts, mit Blick auf die nach Süden ausgerichtete Fassade. Hitze habe wegen des Klimawandels in den vergangenen Jahren zugenommen. Hinzu kommt: Die Bepflanzung sei auf die damalige Bundesgartenschau ausgerichtet. „Heute denkt man anders über Plätze nach.“
Mehr Grün soll für Abkühlung auf dem Experimenta-Platz sorgen
Die Klimawäldchen in Heilbronn wie das auf der Theresienwiese seien ein gutes Beispiel, für eine „natürliche Klimaanlage“ aus Bäumen, die die Temperatur rund zehn Grad senken könne. Für Abkühlung sollen deswegen künftig Grüninseln sorgen, bestehend aus trockenheitsverträglichen Bäumen, Gräsern, Stauden und Blumenwiesen. Ein „Funktionsgrün“, das laut Toellner nicht nur schön anzusehen ist, sondern auch Leistung erbringt. Außerdem soll die Begrünung einen stadtklimatischen Ausgleich schaffen und als Kompensation für den KI-Pavillon dienen. Und: für Aufenthaltsqualität sorgen.
Mit freundlicher Genehmigung der Stimme Mediengruppe & der Heilronner Stimme