Die Campus Founders geben jetzt auf allen Ebenen Gas

Gespräch mit Start-up-Guru Oliver Hanisch über die vielen Pläne: Neues Netzwerk “Rise Europe” gestartet. Für die nächste Slush”d dürfte es einen neuen Veranstaltungsort geben.

Von Christian Gleichauf, Foto: Christian Gleichauf

Bei den Campus Founders geht es mit mehreren Themen in eine neue Runde. Die Bewerbungsphase für die dritte Auflage des Accelerators AI Founders ist eröffnet. Heilbronn hat den Zuschlag für die nächste Slush”d erhalten. Und mit “Rise Europe” gehört die Heilbronner Start-up-Schmiede zu den 20 Gründungsmitgliedern eines 14 europäische Länder umspannenden Netzwerks.

Gemeinsam geht es besser

“Wenn wir auf globaler Ebene eine Rolle spielen wollen, dann kann nicht jeder sein eigenes Ding machen”, sagt Campus-Founders-Geschäftsführer Oliver Hanisch. Die UnternehmerTUM, das Start-up-Zentrum der TU München, hat deshalb den Stein ins Rollen gebracht. Im Mai gab es das erste Treffen auf Schloss Elmau.

Das Ziel: Die führenden Ökosysteme in Europa sollen ihren Start-ups den Eintritt in andere Märkte erleichtern können und gemeinsam voneinander profitieren.

Dazu soll es zumindest einen jährlichen Austausch geben, das nächste Jahr in Madrid. Dass übernächstes Jahr schon wieder Deutschland an der Reihe ist, erscheint Hanisch eher unwahrscheinlich. “Wir würden diese Runde natürlich gern in unser dann fertiges neues Gebäude einladen.”

Der Neubau der Campus Founders hat zuletzt Formen angenommen. Man kann jetzt erahnen, welch ein repräsentatives Gebäude da entsteht. Ende 2024 soll es eröffnet werden. Und bisher sei noch alles im Zeitplan.

Save the Date: 19. Oktober 2023

Am 19. Oktober dieses Jahres gibt es bereits die nächste Gelegenheit für die Start-up-Szene, sich zu feiern und Kontakt mit internationalen Investoren aufzunehmen: Die Slush”d – die kleinere Kopie einer Großveranstaltung in Helsinki – kommt nach 2022 nun zum zweiten Mal nach Heilbronn.

“Wir wollen jetzt noch eine Schippe drauflegen”, sagt Hanisch. 800 Teilnehmer waren das letzte Mal erlaubt, diesmal sollen es wenn möglich über 1000 werden. Das alte E-Werk könnte damit wohl aus dem Rennen sein, auch weil im Umfeld kein Platz für das Rahmenprogramm ist.

“Die Theresienwiese wäre eine Alternative”, sagt Hanisch. Zwar ist noch nichts in trockenen Tüchern. Doch womöglich könnte dort eine kleine Zeltstadt entstehen. Von der Herbstmesse zuvor könnten auch die Campus Founders als Organisatoren der Slush”d profitieren. Sie geben offen zu: Das Format soll sich in Heilbronn etablieren.

Das Motto steht jedenfalls schon fest. Nach “One” 2022 ist es nun “One Step Ahead”. In jedem Fall soll die Veranstaltung die nationale und internationale Sichtbarkeit des Start-up-Ökosystems Heilbronn erhöhen. Darauf zahlen derzeit all die Aktivitäten ein.

Hoffen auf Landeszuschüsse

An der einen oder anderen Stelle hakt es trotzdem noch. Wer etwa auf den Seiten des Landes wie unter www.startupbw.de nach den Accelerator-Programmen im Land sucht, der findet Heilbronn nicht. Dort werden nur die angezeigt, die an Hochschulen angesiedelt sind oder zumindest öffentlich gefördert werden. In diesem Fall ist die private Finanzierung durch die Dieter-Schwarz-Stiftung tatsächlich ein Nachteil.

Doch auch das soll sich ändern. Der Förderantrag ist gestellt. Mit etwas Glück bekommen die Campus Founders im Tandem mit dem KI-Innovationspark Ipai in den nächsten Tagen den Zuschlag für Fördergeld, das auch sie gebrauchen können.

Weiter geht es mit dem Heilbronner Accelerator AI Founders auf jeden Fall. Die Bewerbungsphase für das dreimonatige Intensivprogramm für Start-ups läuft bereits. Das vorige Mal hatten sich 200 Gründerteams um die zehn Plätze beworben. Diesmal könnte die Zahl noch steigen. Unter den Gründern hat es sich zumindest schon herumgesprochen, dass Heilbronn hier etwas Besonderes bietet, weil die zehn Teams auch räumlich gemeinsam untergebracht sind und somit auch in ihrer Freizeit von dem Kontakt mit Gleichgesinnten profitieren können.

Der richtige Event, um Kontakte zu knüpfen

Die Zurückhaltung zahlreicher Unternehmen aus der Region, was Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Kontakt mit der Start-up-Szene in Heilbronn angeht, beschäftigt viele Akteure rund um den Bildungscampus. Für Oliver Hanisch von den Campus Founders ist die Slush”d eine der besten Möglichkeiten, die Fühler auszustrecken und mit dem einen oder anderen in Kontakt zu kommen. Der Ticketverkauf ist bereits gestartet. Alle Infos unter www.heilbronnslushd.com

Mit freundlicher Genehmigung der Stimme Mediengruppe & der Heilronner Stimme