DHBW CAS: Future Skills Award für mutiges Masterprogramm

Von Robert Mucha, Foto: Gesellschaft für Schlüsselkompetenzen

Die Fachwelt horcht auf: Das DHBW Center for Advanced Studies erhält den Future Skills Award 2024 für ein ungewöhnliches Konzept. Statt nur Fachwissen zu vermitteln, lernen Masterstudierende hier, was keine KI kann: menschliche Kompetenzen. Eine Geschichte über den Mut, akademische Traditionen neu zu denken.

Es gibt diese Momente im Bildungssystem, in denen alte Gewissheiten bröckeln. Ein solcher Moment ereignet sich gerade am DHBW Center for Advanced Studies in Heilbronn. Während andere Hochschulen noch über Digitalisierung diskutieren, geht das CAS einen radikalen Schritt: Es macht „Fachübergreifende Kompetenzen“ zum Pflichtprogramm.

„Future Skills sind nicht optional, sondern elementarer Bestandteil einer zukunftsorientierten Ausbildung von Fach- und Führungskräften“, erklärt Prof. Dr. Boris Kühnle, Direktor des DHBW CAS. Ein Satz, der die akademische Welt aufhorchen lässt.

Die Jury des Future Skills Award 2024 ist überzeugt. Wie Dr. Nils Echterhoff von der Universität Duisburg-Essen berichtet, war das Rennen zwar eng – doch am Ende hatte das CAS die Nase vorn. Besonders die Integration der Zukunftskompetenzen in den Masteralltag überzeugte.

Der Weg dahin war nicht einfach. „Trotz der anfänglichen Skepsis gegenüber dem Modul haben wir es geschafft, diese Widerstände zu überwinden“, berichtet Annette Ott, Leiterin des Bereichs Fachübergreifende Kompetenzen. Was zunächst nach akademischem Wellnessprogramm klang, hat sich als Erfolgsmodell erwiesen.

Die Studierenden wählen aus einem Katalog von Seminaren, dokumentieren ihre Lernfortschritte in E-Portfolios, reflektieren ihre Entwicklung. Ein Konzept, das in den Evaluationen regelmäßig Bestnoten erhält – auch wenn sich der wahre Wert oft erst später zeigt.

„In dieser Welt des Wandels benötigen wir dringend Expertinnen und Experten, die über den eigenen Tellerrand hinausblicken und in interdisziplinären Teams wirksam zusammenarbeiten können“, sagt Yvonne Weber, wissenschaftliche Referentin im Fachbereich Wirtschaft. Statt Defizite zu beklagen, setzt das CAS auf Stärken.

Ein mutiger Ansatz in Zeiten, in denen Künstliche Intelligenz das reine Fachwissen zunehmend obsolet macht. Während Algorithmen Daten analysieren können, bleiben menschliche Kompetenzen unersetzlich. Das DHBW CAS hat das verstanden – und wurde dafür nun ausgezeichnet.

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