Einmal mehr zeigt sich, mit welch gesellschaftlich relevanten Themen und mit welcher Leidenschaft schon der wissenschaftliche Nachwuchs am TUM Campus Heilbronn arbeitet. Beim TUM School of Management (MGT) Research Fest Anfang Dezember stellten Lino Ballof und Karoline Bax ihre Forschungsprojekte vor und belegten dabei unter rund 30 jungen Forscherinnen und Forschern die ersten beiden Plätze im Nachwuchswettbewerb.
Von TUM Campus Heilbronn
Lino Ballof durfte sich über den ersten Preis freuen. Der Research Assistant am Lehrstuhl für Financial Accounting von Prof. Jürgen Ernstberger erforscht, ob es Zusammenhänge zwischen der Sitzungsform des Aufsichtsrats – also virtuell oder physisch – und dem Earnings Management eines Unternehmens gibt. Anders ausgedrückt: Er untersucht, welchen Einfluss die Sitzungsform des mächtigsten Kontrollgremiums eines Unternehmens – dem Aufsichtsrat – auf die Effektivität der Kontrolle hat, die dieses Gremium in Bezug auf den Vorstand ausüben soll.
Das Thema trifft den Nerv der Zeit: Aktuell wird rege diskutiert, wie effektiv remotes Arbeiten wirklich ist. Viele Unternehmen holen ihre Mitarbeitenden wieder zurück ins Büro.
Dr. Karoline Bax vom TUM Campus Heilbronn hat den zweiten Platz belegt! Am Lehrstuhl für Finance von Prof. Sebastian Müller untersucht sie, wie Biodiversität die Kreditvergabe an Unternehmen beeinflusst.
Ihre Forschung zeigt, dass Unternehmen, die sich in Geschäftsberichten negativ zur Biodiversität äußern, signifikant höhere Kreditrisikoaufschläge haben. Laut Bax entstehen dadurch neue Risikofaktoren: „Wenn Unternehmen stark von natürlichen Ressourcen oder Ökosystemleistungen abhängig sind, erhöht dies ihre Anfälligkeit für regulatorische Veränderungen, Umweltschäden oder gesellschaftliche Forderungen nach nachhaltigem Wirtschaften.“
Zusammen mit ihrer Co-Autorin Aida Cehajic analysierte sie verschiedene Datensätze, wobei die Biodiversität mithilfe einer Textmetrik gemessen wurde. Die Nachwuchsforscherinnen fühlen sich durch die Auszeichnung noch zusätzlich motiviert: „Wir freuen uns über die Anerkennung und darüber, dass unsere Arbeit und vor allem das Thema auf so großes Interesse stoßen, denn der Verlust der biologischen Vielfalt ist eine der größten Bedrohungen für die Umwelt und unseren Planeten.“
