Von der Theorie zur Praxis: Das Duale Doppelleben der Franziska Steinheuer

Von Robert Mucha, Foto: DHBW CAS

Gestern noch im Hörsaal, heute schon hinterm Dozentenpult – Franziska Steinheuer lebt den Spagat zwischen Lernen und Lehren. Ein lebendiger Bericht über ihren Weg vom dualen Master zur inspirierenden Lehrkraft an der DHBW Heilbronn.

Wo fängt die Reise an und wo endet sie? Für Franziska Steinheuer ist diese Frage eher ein rhetorisches Spiel. Ihre akademische Karriere begann mit einem Bachelor in BWL-Food Management an der DHBW Heilbronn, gefolgt von einem Master in Marketing. Ihre Begeisterung für das duale Studienmodell – diese perfekte Symbiose aus Theorie und Praxis – war der Kickstart für eine ungewöhnliche Karriere, die sie direkt hinter das Rednerpult der gleichen Universität führte.

„Man wächst mit seinen Aufgaben“, sagt sie und meint das ganz wörtlich. Während ihres Studiums tauchte sie tief in die Unternehmenskultur ein, schnupperte Abteilungsluft und sammelte wertvolle Praxiserfahrung. „Das Studium hat mir nicht nur fachliches Wissen vermittelt, sondern auch gezeigt, wie man dieses Wissen in echte Arbeitsprozesse einfließen lässt.“

Heute teilt sie als Dozentin für Strategisches Marketingmanagement ihre Erfahrungen und Einsichten mit einer neuen Generation von Studierenden – und das mit einer Begeisterung, die ansteckend wirkt. „Es gibt nichts Erfüllenderes, als Wissen zu teilen und junge Menschen für ihre Zukunft zu rüsten“, erklärt Franziska. Ihre Seminare sind eine Mischung aus Fachwissen, praktischen Tipps und persönlichen Einblicken. Sie liebt es, ihre Leidenschaft für Marketingstrategien zu teilen, auch wenn sie dabei manchmal das Risiko eingeht, ihre Kollegen mit ihrer Begeisterung zu überrollen.

Die Idee, selbst zu unterrichten, kam ihr kurz vor ihrem eigenen Studienabschluss. Warum sollte sie ihre Erfahrungen und Erkenntnisse nicht weitergeben? Der Heilbronner Firmenlauf und die Unterstützung ihrer Studiengangsleitung ebneten den Weg zu ihrer ersten Lehrveranstaltung – ein Moment, der gleichzeitig Nervenkitzel und Triumph bedeutete.

Ihre erste Lehrveranstaltung war ein Marathon – euphorisch und erschöpfend zugleich. „Nach dem ersten Seminar hatte ich Zweifel. War der Stoff zu trocken? Die Grafiken zu simpel?“, erinnert sie sich. Doch mit jeder Vorlesung wuchs das Vertrauen, und die positiven Rückmeldungen ihrer Studierenden bestärkten sie: Sie war auf dem richtigen Weg.

Franziska Steinheuer bleibt ihrer Alma Mater treu, nicht nur als Dozentin, sondern auch als lebendiges Beispiel dafür, dass das duale System funktioniert – sowohl für die, die lernen, als auch für die, die lehren. Ihr Weg ist Beleg dafür, dass die Verbindung von Theorie und Praxis zu tieferem Verständnis und nachhaltiger Begeisterung führt.

„Dozentin zu sein ist herausfordernd, keine Frage“, sagt sie lachend. „Aber es ist meine Leidenschaft. Ich gebe nicht nur mein Wissen weiter, sondern auch ein Stück von mir selbst. Und das ist es, was meinen Beruf so unglaublich wertvoll macht.“