Alina Hafner: Zwischen Doktorarbeit und Tieremotionen

Von Robert Mucha, Foto: TUM

Mit ihrem Pioniergeist bricht Alina Hafner, Doktorandin am TUM Campus Heilbronn, neue Wege in der Erforschung tierischer Emotionen und im Unternehmertum.

Mit gerade einmal 25 Jahren ist Alina Hafner nicht nur auf dem besten Weg zur Promotion, sondern auch dabei, die Emotionen von Tieren zu entschlüsseln. An der Technischen Universität München, Campus Heilbronn, widmet sie sich einem außergewöhnlichen Forschungsprojekt, das sowohl die wissenschaftliche als auch die unternehmerische Welt bereichert.

„Meine Arbeit beschäftigt sich hauptsächlich mit dem wissenschaftlichen Ansatz zur unternehmerischen Entscheidungsfindung“, erklärt Alina Hafner. Trotz ihres akademischen Erfolgs in Wirtschaftsinformatik war ihr Weg zur Universität kein vorgezeichneter. Als erste in ihrer Familie, die ein Studium aufnahm, fehlten ihr familiäre Vorbilder im akademischen Umfeld.

Gleichstellung in der IT-Branche? Für Alina kein Problem. „Ich hoffe, dass die Vorurteile gegenüber Frauen in der Technologiebranche der Vergangenheit angehören. Sie sind sicherlich nicht stärker ausgeprägt als in anderen Bereichen unserer Gesellschaft“, betont sie. Die Anforderungen in der Forschung sind für jeden gleich – gefordert sind Authentizität, eine kritische Auseinandersetzung mit den Themen, intrinsische Motivation und die Überzeugung, das Richtige zu tun.

Ein Herzensprojekt mit vier Pfoten
Neben ihrer Doktorarbeit unter der Leitung von Prof. Miriam Bird hat Alina Hafner das Start-up Fauna AI mitgegründet. Dieses Start-up entwickelt ein KI-Tool, das die Emotionen von Tieren erkennen kann. „Zur Erkennung des emotionalen Zustands von Tieren nutzen wir künstliche neuronale Netze, die wir mit Bild-, Audio- und Videodaten trainieren“, erklärt sie.

Derzeit konzentriert sich das Team auf Haustiere. „Menschen haben oft eine starke emotionale Bindung zu ihren Hunden und Katzen, während die Bindung zu Kühen meist weniger stark ausgeprägt ist“, so die passionierte Hundebesitzerin. Die Herausforderung liegt darin, Trainingsdaten von Landwirten zu erhalten, was nicht einfach ist. „Landwirte haben keine Zeit zu verschwenden. Deshalb müssen wir ihnen den kommerziellen Nutzen klar machen.“ Das KI-Tool könnte als Frühwarnsystem für den Gesundheitszustand eines Tieres dienen und so vorbeugende Maßnahmen ermöglichen.

Doppelte Herausforderung: Doktorarbeit und Start-up
Alina Hafner managt ihre wissenschaftliche Arbeit und ihr Start-up mit bemerkenswerter Effizienz. „Ich bin aus Leidenschaft bei Fauna AI dabei und liebe Tiere. Ich zähle nicht die Stunden, die ich in das Projekt investiere.“ Ihre Promotion wird ein weiterer Meilenstein in ihrer aufstrebenden Karriere sein. „Ich möchte Forschungsergebnisse mit praktischer Relevanz und direktem Nutzen veröffentlichen“, betont sie. Zudem möchte sie Vorbild für die nächste Generation sein und engagiert sich in Initiativen wie dem Girls’Day, die junge Talente fördern.

Alina Hafner ist mehr als nur eine Doktorandin – sie ist eine Visionärin, die zeigt, wie wissenschaftliche Neugier und unternehmerischer Geist Hand in Hand gehen können, um unsere Welt zu verbessern.