Wenn Programmierer Roboter das Greifen beibringen

Von Robert Mucha, Foto: 42 Heilbronn

In Heilbronn lernen Roboter gerade das Unterscheiden von Schrauben – und zwei Absolventen der 42 Heilbronn stecken mittendrin. Franziska und Rouven, frisch von der Code-Schmiede, mischen beim Hidden Champion SCHUNK in Lauffen am Neckar die digitale Zukunft auf.

„Als uns Martin als Innovationschef am ersten Tag das Projekt erklärte, war ich zunächst etwas ratlos“, gesteht Franziska in einem Blogbeitrag der 42 Heilbronn. Die Aufgabe: Einen digitalen Zwilling für 13.000 Produkte programmieren. Klingt kompliziert? Ist es auch.

Aber die 42 Heilbronn hat die beiden gut vorbereitet. „Von der 42 wissen wir einfach, dass wir auch komplexe Aufgaben hinbekommen können“, sagt Franziska. Nach vier Wochen war der Code fertig – eine Leistung, die selbst Dr. Martin May, Director Technology & Innovation Management bei SCHUNK, beeindruckt.

SCHUNK, der Maschinenbau-Zulieferer mit 3.700 Mitarbeitern in 50 Ländern, setzt voll auf KI. „Früher wollten unsere Kunden bestimmte Produkte haben. Heute erwarten sie, dass wir ihnen Lösungspakete anbieten“, erklärt May. Und da kommt die künstliche Intelligenz ins Spiel.

Die Region Heilbronn bietet dafür den perfekten Nährboden. May ist überzeugt: „Europaweit gibt es keine zweite Region, in der KI-Anwendungen ähnlich intensiv ausprobiert und entwickelt werden.“ Der IPAI und die 42 Heilbronn sind für ihn Schlüsselelemente dieses Erfolgs.

Das Projekt der beiden 42er hat sogar das Bundeswirtschaftsministerium aufhorchen lassen. Die Industrial Digital Twin Association (IDTA) gründete eine eigene Arbeitsgruppe – mit SCHUNK an der Spitze.

Aus dem Praktikum wurde inzwischen eine Festanstellung. Franziska und Rouven arbeiten weiter an ihrem digitalen Zwilling, der jetzt auch beim Nachhaltigkeitsmanagement hilft. „Was gibt es Tolleres als dafür zu coden?!“, schwärmt Rouven.

In Heilbronn wird die Zukunft nicht nur programmiert, sondern auch gegriffen. Und während andere noch über Industrie 4.0 diskutieren, lassen zwei 42er bei SCHUNK die Roboter schon millisekundengenau zupacken. Eine Revolution im Maschinenbau – made in Heilbronn.

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