Von Seoul nach Heilbronn – Wie die Programmierschule 42 zum internationalen Magneten wird

Von Robert Mucha, Foto: Robert Mucha/Midjourney

Ausgerechnet Heilbronn zieht IT-Talente aus der ganzen Welt an – sogar Schüler aus Seoul wollen an den Standort wechseln. Die Programmierschule 42, bekannt für ihr revolutionäres Lernkonzept ohne Lehrer, erlebt in Heilbronn ein enormes Wachstum. 42-Chefin Sophie Viger kam aus Paris, um sich selbst ein Bild zu machen. Was macht den Campus so besonders? Und warum wollen Studierende aus Korea, Spanien und Japan nach Heilbronn kommen?

Lernkonzept ohne Lehrer – und doch einer der besten 42-Campus weltweit
„Es gibt viele Partner aus der Wirtschaft. Die Schüler haben das Gefühl, als wären sie bereits in der Berufswelt“, sagt Sophie Viger, die Geschäftsführerin des 42-Netzwerks. Sie spricht über den 42-Campus in Heilbronn, den sie kürzlich besuchte. Das Feedback der Studierenden überraschte sie – und zwar weltweit. „Ob in Seoul oder Madrid – die Schüler hören von Kommilitonen, dass Heilbronn ein großartiger Campus ist.“

Das Besondere an der Programmierschule 42: Es gibt keine Lehrer, keine klassischen Klassen und keine Noten. Die Studierenden arbeiten in Teams, lernen voneinander und lösen Programmieraufgaben durch eigenständiges Tüfteln und Feedback von Mitstudierenden. Das Konzept, das 2013 vom französischen Unternehmer Xavier Niel ins Leben gerufen wurde, ist radikal – und erfolgreich.

Heilbronn gehört mittlerweile zu den erfolgreichsten Standorten des Netzwerks weltweit, betont Sophie Viger. Sie selbst war überrascht vom Erfolg: „Das wussten wir nicht. Die Studenten sind sehr engagiert. Das liegt am Umfeld, den Räumen, den Partnern aus der Wirtschaft und dem Team vor Ort.“

Warum Heilbronn? – Ein Magnet für IT-Talente aus aller Welt
Ein Wachstum, das niemand erwartet hätte. Vor drei Jahren wurde der Heilbronner Campus eröffnet – heute zählt er bereits 500 Studierende, das Ziel liegt bei 600 bis 800. Das liegt nicht nur am ungewöhnlichen Lernkonzept, sondern auch an den besonderen Bedingungen vor Ort.

„Hier passiert etwas – das spüren die Menschen.“ Diese Worte kommen von Thomas Bornheim, dem Leiter des Heilbronner Campus. Er verweist auf die Dieter-Schwarz-Stiftung, den Campus Founders Accelerator und den KI-Park Ipai, die das regionale Innovationsökosystem stärken.

„Wir brauchen eine Geschichte. In großen Städten gibt es fantastische 42-Schulen. Aber Heilbronn hat das Ökosystem, das den Unterschied macht.“ Das Angebot an Jobmöglichkeiten in Heilbronn sei so gut, dass Studierende sogar in Erwägung ziehen, von Seoul oder Madrid nach Heilbronn zu wechseln.

Neue Räume und mehr Computer – Wachstum braucht Platz
Das schnelle Wachstum bringt Herausforderungen mit sich. 500 Studierende sind da – 800 sollen es werden. Das bedeutet: Mehr Platz, mehr Computerstationen, mehr Infrastruktur. Aktuell werden in Heilbronn neue Räume erschlossen, um die zusätzliche Kapazität zu schaffen.

Laut Sophie Viger ist dies ein Szenario, das sie auch in anderen Ländern beobachtet: „In Italien oder Spanien eröffnen Partner oft gleich weitere Standorte, weil der Bedarf so groß ist.“ Auch in Heilbronn scheint diese Entwicklung möglich – vorerst konzentriert man sich auf den Ausbau des bestehenden Campus.

Frauen in der IT – Heilbronn will die Quote steigern
Nur 18 Prozent der Studierenden in Heilbronn sind Frauen. Das klingt zunächst wenig, ist aber im Vergleich zur Tech-Branche ein solider Wert. Trotzdem sagt Thomas Bornheim, dass das Ziel höher gesteckt ist: „Es gibt leider immer noch viele Vorurteile in der Tech-Branche. Das müssen wir ändern.“

Auch Sophie Viger betont, wie wichtig es ist, Frauen für die Tech-Welt zu gewinnen. Dazu führt die 42-Initiative in verschiedenen Ländern IT-Camps speziell für Frauen durch. Die Erkenntnis: Viele Frauen sind von der Tech-Branche abgeschreckt, obwohl sie das Potenzial hätten, erfolgreich zu sein. „Unsere Aufgabe besteht darin, diese Menschen zu ermutigen und ihnen zu zeigen, dass sie dazugehören – auch wenn sie keine Mathe-Genies sind.“

In Heilbronn gibt es bereits Initiativen wie „Frauen in der KI“, die den Zugang von Frauen zur IT fördern. Mit weiteren Programmen und der besonderen Atmosphäre des Campus soll die Frauenquote langfristig steigen.

Die Programmierschule 42 – Was macht sie so besonders?
Die 42-Schulen stehen für ein radikal anderes Lernmodell. Anstatt auf Vorlesungen und Lehrer zu setzen, basiert das Konzept auf Selbststudium, Teamarbeit und Projektarbeit.

  • Kein Frontalunterricht: Studierende lernen durch die Arbeit an realen Projekten.
  • Keine Lehrer, keine Noten: Statt Noten gibt es Bewertungen durch die Mitstudierenden.
  • Lernen durch Tun: Die Lernenden schreiben Programme, lösen Coding-Challenges und unterstützen sich gegenseitig.

Das Konzept, das 2013 von Xavier Niel gegründet wurde, hat weltweit Erfolg. Es gibt 42-Standorte in Seoul, Paris, Madrid, Heilbronn und weiteren Städten weltweit.

Was macht Heilbronn besser als andere Standorte?
„In Seoul studieren 900 Menschen gleichzeitig – aber das macht uns nicht nervös.“ Diese Worte stammen von Thomas Bornheim, der den Heilbronner Campus leitet. Denn der Standort Heilbronn hat ein Alleinstellungsmerkmal, das selbst Metropolen nicht bieten können:

  • Starke Vernetzung: Über die Campus Founders, die Dieter-Schwarz-Stiftung und den KI-Park Ipai erhalten die Studierenden Zugang zu Jobs, Praktika und Netzwerk-Events.
  • Innovatives Ökosystem: Durch die Nähe zu Unternehmen, Start-ups und KI-Forschungsprojekten finden Studierende hier schnell Berufseinstiege in gefragte Zukunftsbranchen.
  • Internationale Attraktivität: Studierende aus Seoul, Madrid und Japan wollen nach Heilbronn, weil sie wissen, dass hier die Verbindungen zur Arbeitswelt stark sind.

Fazit – Heilbronn wird zur internationalen IT-Adresse
Die Programmierschule 42 ist mehr als nur eine weitere Ausbildungsstätte für IT-Talente. Sie steht für ein neues Lernkonzept und bietet Studierenden Zugang zu einem einzigartigen Netzwerk von Unternehmen und Jobs.

Dass Studierende aus Seoul oder Madrid nach Heilbronn wechseln wollen, zeigt, welche Anziehungskraft der 42-Campus in Heilbronn bereits entwickelt hat. Dank der Dieter-Schwarz-Stiftung, des Campus Founders Acceleratorsund des KI-Parks Ipai wächst das Ökosystem weiter. Heilbronn wird zum IT-Hotspot.

„Es ist einer unserer besten Campus weltweit“, lobt Sophie Viger, die Geschäftsführerin der 42-Netzwerke. Ihr Fazit: „Die Mitarbeiter leisten großartige Arbeit, die Studierenden sind engagiert, und die Partner sind hervorragend vernetzt.“

Mit der geplanten Erweiterung der Kapazitäten wird die 42 in Heilbronn bald noch mehr Studierende aufnehmen können. Das Ziel von 800 Studierenden rückt näher – und mit ihm die Vision von Heilbronn als internationalem IT-Hotspot.

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