Von Robert Mucha, Foto: DallE/Robert Mucha
Während andere noch über Smart Cities philosophieren, wird in Heilbronn schon daran gebastelt. Bei der “ExperimentierMahlZeit” des Joint Innovation Hub treffen KI-Experten auf Stadtplaner. Kann ausgerechnet die ehemalige Industriestadt zum Vorreiter der digitalen Bürgerbeteiligung werden?
In Heilbronn riecht es nach Zukunft – und diesmal nicht nach frisch gedruckten Platinen. Am 14. Oktober lädt der Joint Innovation Hub zur “ExperimentierMahlZeit”, einem Treffen, bei dem es um mehr geht als nur um das nächste coole Gadget. Hier wird die Stadt von morgen auf den Tisch gepackt und digital durchgeknetet.
Sandra Bojang vom IPAI (Innovation Park Artificial Intelligence) und Andreas Ueckert von Bechtle sind die Stargäste des Abends. Keine Technik-Nerds im klassischen Sinne, sondern Visionäre, die die Brücke zwischen Bits und Bürgersteigen schlagen wollen.
“Wie kann ‘Citizen Innovation’ neu gedacht und partizipativ gestaltet werden?”, fragt das Fraunhofer ISI in seiner Ankündigung. Eine Frage, die in Heilbronn nicht nur theoretisch diskutiert, sondern praktisch angegangen wird. Im IPAI Spaces können Bürger schon heute KI-Anwendungen anfassen und ausprobieren – ein digitaler Spielplatz für Erwachsene, sozusagen.
Aber es geht um mehr als nur um Spielereien. “Welche Herausforderungen ergeben sich aus dem gemeinsamen (digitalen) ‘Stadtmachen’?”, wirft das Fraunhofer ISI in den Raum. Eine Frage, die in Zeiten von Fake News und Technologieskepsis brandaktuell ist.
Andreas Ueckert, der bei Bechtle den Hut für Smart Cities aufhat, weiß um die Herausforderungen. “Es geht darum, Kommunen den praktischen Einstieg in die Anwendungsfälle zu ermöglichen”, erklärt er. Keine leichte Aufgabe in einem Land, das noch um jedes Glasfaserkabel kämpft.
Die “ExperimentierMahlZeit” ist dabei mehr als nur ein weiterer Tech-Talk. Sie ist ein Zeichen dafür, dass Heilbronn ernst macht mit seiner Transformation von der Industriestadt zum Innovationshub. Hier treffen IPAI und Fraunhofer auf Mittelstand und Bürger – ein Schmelztiegel der Ideen, der seinesgleichen sucht.
Besonders spannend: Die Veranstaltung findet hybrid statt. Während die Vorträge live gestreamt werden, bleibt die anschließende Diskussion den Teilnehmern vor Ort vorbehalten. Ein cleverer Schachzug, der zeigt: In Heilbronn weiß man, dass echte Innovation nicht nur online, sondern auch von Angesicht zu Angesicht stattfindet.
Die “ExperimentierMahlZeit” könnte der Zündfunke für eine urbane Revolution sein. Während andere Städte noch über smarte Mülleimer diskutieren, denkt Heilbronn schon in Dimensionen von KI-gesteuerten Bürgerplattformen. Der Mut zum Experiment ist beeindruckend: Hier werden nicht nur Daten gesammelt, sondern Bürger aktiv in den Gestaltungsprozess eingebunden. Ob daraus tatsächlich die Blaupause für die Stadt von morgen entsteht, steht noch in den Sternen. Aber eines ist klar: In Heilbronn wird die digitale Zukunft nicht nur in Hochglanzbroschüren beschworen, sondern auf der Straße erprobt. Und wer weiß – vielleicht wird der nächste große Wurf in Sachen Bürgerbeteiligung nicht in einem Silicon Valley Konferenzraum geboren, sondern in einem Heilbronner Innovationslabor, wo Bürger und Bytes aufeinandertreffen.
Die “ExperimentierMahlZeit” am 14. Oktober könnte der Startschuss für eine neue Ära der Stadtentwicklung sein. Bis dahin heißt es: Tischdecken, Laptops aufklappen und den digitalen Senf dazugeben. Denn in Heilbronn wird die Zukunft nicht nur serviert, sondern gemeinsam gekocht.
Wer bei diesem Zukunftslabor live dabei sein will, sollte schnell sein: Für die Teilnahme vor Ort im Forschungslabor am Bildungscampus 9 in Heilbronn ist eine Anmeldung bis zum 7. Oktober per E-Mail an jih@isi.fraunhofer.de erforderlich. Die Plätze sind begrenzt, also heißt es: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst – oder in diesem Fall: experimentiert zuerst. Für Digitalnomaden und Ferndenker gibt’s die Möglichkeit, per Teams-Meeting zuzuschalten – hier ist keine Anmeldung nötig, einfach einloggen und mitdiskutieren. Allerdings ein kleiner Wermutstropfen für die Online-Teilnehmer: Die anschließende Diskussion findet exklusiv offline statt. Wer also das volle Zukunftspaket erleben will, sollte sich den Weg nach Heilbronn nicht entgehen lassen. Los geht’s am 14. Oktober – ein Datum, das sich Zukunftsenthusiasten rot im Kalender anstreichen sollten.