Öko-Oscar in Reichweite: Heilbronn greift nach Europas grüner Krone

Von Robert Mucha, Foto: DallE/Robert Mucha

Es klingt wie der Plot eines Underdog-Films: Die aufstrebende Innovationsstadt am Neckar mischt plötzlich die europäische Öko-Elite auf. Doch genau das passiert gerade in Heilbronn. Die Stadt, die in den letzten Jahren vor allem durch ihren boomenden Bildungscampus und ihre KI-Initiativen Schlagzeilen machte, hat es ins Finale des „European Green Capital Award 2026“ geschafft – eine Art Champions League der Nachhaltigkeit.

Oberbürgermeister Harry Mergel kann sein Glück kaum fassen: „Dass wir gleich bei der ersten Bewerbung ins Finale gekommen sind, ist eine schöne Bestätigung.“ Es klingt, als hätte Heilbronn gerade einen wichtigen Meilenstein in seiner Entwicklung erreicht.

Die Konkurrenz ist durchaus beachtlich: Guimaraes aus Portugal und Klagenfurt am Wörthersee kämpfen ebenfalls um den Titel. Das ist in etwa so, als würde ein aufstrebendes Tech-Startup gegen etablierte Mittelständler antreten. Aber in diesem Wettbewerb zählt nicht die Tradition, sondern die innovativen, grünen Ideen.

Der Preis hat es in sich: Städte wie Lissabon, Stockholm und Hamburg durften sich schon „Grüne Hauptstadt Europas“ nennen. Jetzt will Heilbronn, bekannt für seinen rasant wachsenden Innovationspark Artificial Intelligence (IPAI) und seine Startup-Szene, auch in Sachen Nachhaltigkeit ganz vorne mitspielen.

Die Jury lobt bereits Heilbronns Anstrengungen beim Lärmschutz. Vielleicht haben die Heilbronner gelernt, besonders leise Algorithmen zu entwickeln?

Der Showdown findet Ende Oktober in Valencia statt. Dort muss Heilbronn seine grünen Visionen präsentieren. Das Budget für den Bewerbungsprozess beträgt 100.000 Euro – eine Investition in die nachhaltige Zukunft der Stadt.

Sollte Heilbronn gewinnen, plant die Stadt ein Feuerwerk an Veranstaltungen – natürlich ein umweltfreundliches. Die geschätzten Kosten von 10 bis 16 Millionen Euro pro Jahr klingen nach viel Geld. Aber wer will schon kleinlich sein, wenn es darum geht, Nachhaltigkeit und Innovation zu vereinen?

Eines ist sicher: Heilbronn meint es ernst mit seiner grünen Revolution. Und wer weiß – vielleicht wird die Stadt bald nicht nur für ihren Bildungscampus und ihre KI-Expertise berühmt sein, sondern auch für ihre Solarpanels und smarten Mobilitätslösungen.

Die Entscheidung fällt am 24. Oktober. Bis dahin heißt es: Daumen drücken für Heilbronn. Und vielleicht schon mal überlegen, wie man „Umwelthauptstadt“ in Programmiersprache übersetzt. Man kann ja nie wissen.

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