Von Robert Mucha, Foto: DallE/Robert Mucha

Der Heilbronner Bildungscampus wächst um einen weiteren Akteur. Die neu gegründete Initiative Zukunftsbildung will Kitas und Grundschulen fit für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts machen. Ein ambitioniertes Projekt, das über die Grenzen der Region hinauswirken soll.

Auf dem Heilbronner Bildungscampus herrscht geschäftiges Treiben. Zwischen modernen Gebäuden und grünen Rasenflächen hat sich seit April 2024 ein neuer Akteur angesiedelt: die Initiative Zukunftsbildung. Ihr Ziel ist es, Konzepte für eine zeitgemäße frühkindliche Bildung zu entwickeln.

Nadine Stark, Geschäftsführerin der Initiative, erläuterte gegenüber der Heilbronner Stimme die Motivation hinter dem Projekt: “Wir wollen eine Vision entwickeln für gute Bildung an Kitas und Grundschulen im 21. Jahrhundert.” Die Initiative reagiert damit auf gesellschaftliche Veränderungen wie den demografischen Wandel, die Digitalisierung und die Dekarbonisierung.

Um dieses Ziel zu erreichen, plant die Initiative sogenannte Reallabore. In diesen sollen Vertreter von jeweils zehn bis 15 Kitas und Grundschulen mit Wissenschaftlern zusammenarbeiten. “Was brauchen die Kitas vor Ort, damit sich die Kinder mit den kommenden Veränderungen zurechtfinden?”, beschreibt Julia Hollnagel, Kommunikationsverantwortliche der Initiative, eine der zentralen Fragestellungen.

Das erste dieser Reallabore soll im Herbst 2025 in Heilbronn starten. Weitere sind in Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen geplant. Die Standortwahl erfolgt dabei gezielt: “Wir schauen, wo ein Bedarf besteht”, erklärte Stark der Heilbronner Stimme. In Heilbronn sei beispielsweise die “interkulturelle Zusammenarbeit” ein wichtiges Thema.

Die Ansiedlung auf dem Bildungscampus bietet der Initiative Zugang zu einem Netzwerk renommierter Bildungseinrichtungen. Gespräche mit der Technischen Universität München und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich haben laut Stark bereits stattgefunden.

Trotz ähnlicher Zielgruppen sieht die etablierte Akademie für Innovative Bildung und Management (AIM) die neue Initiative nicht als Konkurrenz. Marco Haaf, Geschäftsführer der AIM, betonte gegenüber der Heilbronner Stimme die Komplementarität: “Die AIM wird die Handlungsideen, die das IZB mit der Wissenschaft zusammen entwickelt und in ihren Reallaboren testet, in die Breite bringen.”

Mit ihrem Fokus auf zukunftsorientierte Bildungskonzepte fügt die Initiative Zukunftsbildung dem Heilbronner Bildungscampus eine weitere wichtige Facette hinzu. Ob sie tatsächlich wegweisende Impulse für die frühkindliche Bildung setzen kann, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Der Anfang ist gemacht, und nicht nur Heilbronn schaut gespannt auf die Entwicklungen.