Neuer dualer Masterstudiengang “Intensive Care” erfolgreich am DHBW CAS gestartet

Von Robert Mucha, Foto: DHBW CAS

Die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Heilbronn setzt einen neuen Meilenstein in der akademischen Ausbildung von Pflegekräften. Im aktuellen Sommersemester ist der bundesweit einmalige duale Masterstudiengang “Intensive Care” erfolgreich gestartet. Prof. Dr. Beate Land, die wissenschaftliche Leiterin des Programms, begrüßt eine vielversprechende erste Kohorte von Studentinnen aus drei verschiedenen Bundesländern. Der neue Master weckt großes Interesse in der Fachwelt und zielt darauf ab, Pflegenden in der Intensivpflege neue Karrieremöglichkeiten aufzuzeigen und zu ermöglichen.

Pionierarbeit in der Pflegeausbildung

„Die akademische Ausbildung von Pflegekräften ist in vielen europäischen Ländern und vor allem im anglo-amerikanischen Raum schon weit fortgeschritten. In Deutschland steckt sie jedoch noch in den Kinderschuhen“, so Prof. Dr. Beate Land. Umso erfreuter ist sie über die ersten Studentinnen, die den Schritt auf unbekanntes Terrain gewagt haben. „Unsere erste Kohorte besteht aus wahren Pionierinnen, die mit unvergleichlichem Tatendrang und Wissbegierde in das Studium gestartet sind“, sagt Land.

Der duale Masterstudiengang “Intensive Care” wurde entwickelt, um die Absolventinnen und Absolventen über die pflegerischen Kompetenzen hinaus auf die fachliche Spezialisierung im anästhesiologischen und intensivmedizinischen Versorgungsprozess vorzubereiten. Die studierten Pflegekräfte sollen zudem Projekte steuern und daran mitarbeiten, neue Pflegekonzepte für hochkomplexe Versorgungssituationen zu entwickeln. Dabei geht es nicht darum, eine Zwei-Klassen-Gesellschaft innerhalb der Pflege zu etablieren, sondern vielmehr darum, eine Brücke zwischen den verschiedenen Berufsgruppen zu schlagen, die an der Versorgung der Patientinnen und Patienten beteiligt sind.

Positive Resonanz und erste Eindrücke

Aus der Fachwelt erhält der neue Studiengang durchweg positive Rückmeldungen. „Wir erleben aus den Rückmeldungen, die wir erhalten, dass wir mit dem Studiengang einen Nerv getroffen haben. Allein die Tatsache, dass einige unserer Studentinnen sehr lange Anfahrtswege auf sich nehmen, zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, betont Land.

Auch die ersten Studentinnen des Masters zeigen sich zufrieden. Laura Tandler beschreibt das Masterstudium als Chance, neue berufliche Perspektiven zu schaffen und neben der fachlichen Expertise auch an persönlicher Reife zu gewinnen. „Um der Profession Pflege ihren verdienten Stellenwert zu geben, benötigt es Zeit, Durchhaltevermögen und Einsatzbereitschaft – dafür lohnt sich jede Doppelbelastung“, sagt sie. Ihre Kommilitonin Ineke Mehrtens ergänzt: „Das Studium bereitet uns optimal auf die Rolle als Advanced Practice Nurse vor und ist zudem ein wichtiger berufspolitischer Schritt: Denn die weitere Akademisierung der Pflege in Deutschland ist unabdingbar, um qualitativ und international anschlussfähig zu sein.“

Karriereoptionen ohne Abitur

Ein weiteres Ziel von Prof. Dr. Beate Land ist es, Pflegekräften ohne Abitur die Möglichkeit eines Studiums aufzuzeigen. „Vielen ist nicht bekannt, dass sie mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und Berufserfahrung fachgebundene Studiengänge studieren können. Über einen qualifizierenden und fachlich passenden Bachelorabschluss steht ihnen also auch der Master offen – ideal für Fachkräfte, die sich wissenschaftlich weiterqualifizieren wollen.“

Mit dem neuen Masterstudiengang “Intensive Care” leistet das DHBW Center for Advanced Studies einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Pflegeberufe in Deutschland und stärkt die Position der Pflegekräfte in der intensivmedizinischen Versorgung.

Die DHBW freut sich auf die weitere Entwicklung dieses innovativen Programms und darauf, die Pflegeausbildung in Deutschland auf ein neues Niveau zu heben.