Von Robert Mucha, Foto: experimenta

Die Heilbronner experimenta setzt ein starkes Zeichen der Solidarität. Mit einer großzügigen Spende von 19 interaktiven Mitmachstationen unterstützt das Science Center die “Junior Academy of Sciences of Ukraine” und bringt damit ein kleines Stück Normalität in den kriegsgeplagten Alltag ukrainischer Kinder und Jugendlicher.

In einem Land, das vom Krieg gezeichnet ist und in dem viele Kinder nur eingeschränkten Zugang zu Bildung haben, wächst das Bedürfnis nach Normalität – besonders im Bereich der Bildung. Wie kann man junge Menschen in einem solchen Umfeld unterstützen? Diese Frage stellte sich das Team der experimenta und fand eine eindrucksvolle Antwort: eine Spende, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Neugier weckt und spielerisch an Naturwissenschaften und Technik heranführt. Die “Junior Academy of Sciences of Ukraine” (JAS) wurde dabei zum idealen Partner, um diese Idee umzusetzen.

Von Heilbronn nach Kiew: Wissen auf Rädern

19 Exponate, die früher in den Ausstellungsräumen der experimenta genutzt wurden, wurden generalüberholt und machten sich im April 2024 auf die Reise in die Ukraine. In zwei Lkw, verteilt auf 22 Transportkisten, erreichten sie im Mai ihr Ziel in Kiew. Dort sorgt das lokale Science Museum dafür, dass die Stationen in verschiedene Regionen verteilt werden, um möglichst viele Kinder und Jugendliche zu erreichen.

Bildung als Hoffnungsträger

Stanislav Dovgyi, Präsident der Junior Academy of Sciences of Ukraine, beschreibt die Bedeutung dieser Spende treffend: „Die von der experimenta gespendeten Exponate erzählen die Welt der Wissenschaft spannend und unterhaltsam. Inmitten der Entbehrungen des Krieges finden Kinder beim Experimentieren und Lernen eine Ablenkung und können ihrer Neugier freien Lauf lassen.“ Bildung und Wissenschaft, so Dovgyi, seien in der Ukraine ein zentraler Hoffnungsträger in dieser schwierigen Zeit.

Auch Prof. Dr. Bärbel Renner, Geschäftsführerin der experimenta, betont die Bedeutung der Aktion: „Ein Krieg trifft immer die Schwächsten besonders hart. Für Kinder bedeutet dies, dass eine entscheidende Entwicklungs- und Lernphase beeinträchtigt wird. Wir hoffen, dass unsere Mitmachstationen den Kindern und Jugendlichen etwas Freude und die Möglichkeit zum spielerischen Lernen zurückgeben können.“

Energie im Fokus – spielerisch verstehen

Die gespendeten Exponate decken ein breites Spektrum an Themen ab, wobei der Schwerpunkt auf dem Thema Energie liegt. So lernen die jungen Entdecker, wie Wasser- und Windräder funktionieren oder wie Sonnenenergie genutzt werden kann. Sie tauchen in die Geheimnisse des Elektromotors ein, erfahren, wie Magnetismus und Elektrizität zusammenhängen, und entdecken das Potenzial erneuerbarer Energien.

Doch auch grundlegende Technikthemen kommen nicht zu kurz. Ob bei der Statik von Gebäuden, der Steuerung von Segelschiffen oder beim Geschicklichkeitsspiel auf der „Wackelscheibe“ – die Stationen fördern sowohl technisches Verständnis als auch Teamarbeit und Kreativität.

Ein starkes Zeichen der Solidarität

Mit dieser Spende zeigt die experimenta nicht nur ihre Verbundenheit mit den Menschen in der Ukraine, sondern unterstreicht auch die Bedeutung von Bildung als Schlüssel für die Zukunft. Die Exponate sind mehr als bloße Lernstationen – sie sind Hoffnungsträger in einer Zeit, in der Kinder und Jugendliche jeden Funken Normalität und Ablenkung dringend benötigen.