Das Albert-Schweitzer-Gymnasium stellt seine Erfahrungen anderen Schulen zur Verfügung. Mit den digitalen Veränderungen befasst sich auch die Veranstaltungsreihe “Bildung auf den Punkt”. Was die Schüler vom KI-Unterricht halten.
Von Simon Gajer, Foto: Simon Gajer
Künstliche Intelligenz (KI) ist an Schule angekommen. Natürlich auch bei einigen Jugendlichen, die damit ihre Hausaufgaben machen. KI wird aber zum Bestandteil des Unterrichts. Lehrer von Fremdsprachen überlegen, wie Jugendliche damit eigene Texte verbessern können. Im Neckarsulmer Albert-Schweitzer-Gymnasium gehört die KI mittlerweile zum Informatik-Unterricht. Die Schule hat vieles vor. KI ist dabei nur ein Baustein, der zeigt: Der Unterricht wird digitaler. Darum geht es diesen Herbst auch im Rahmen der Reihe “Bildung auf den Punkt”, hinter der die Heilbronner Stimme und die Akademie für Innovative Bildung und Management Heilbronn-Franken stehen.
Das sagen die Schüler zum KI-Unterricht
Nur ein Dutzend Programmierzeilen genügen, und der Computer zeichnet verschieden-farbige Sterne. Ein ähnlich langer, aber etwas unterschiedlicher Code bringt übereinanderliegende Balken hervor – mit jeweils unterschiedlichen Farben. Informatik macht Kunst: “Ich bin überrascht, dass ein so kurzer Code diese Formen und Farben macht”, sagt Kaan Kizilkan vom Albert-Schweitzer-Gymnasium. “Ich finde es eine schöne Erfahrung.” Das Gymnasium gehört mit zu den ersten Schulen in der Region, die KI einsetzt – wenn auch nur vereinzelt. “Ich bin überrascht, dass wir uns jetzt schon mit KI befassen”, sagt Oliver Storz. Eben jetzt in der Informatik-AG, sonst werde es bei ihm in der Klasse im Unterricht nicht verwendet.
Die Neckarsulmer Schule arbeitet seit wenigen Wochen mit der Programmierschule 42 zusammen, hat sich für den speziellen Kunst-Teil der Informatik-AG die Künstlerin Sabine Wieluch ins Haus geholt. “Wir erhoffen uns weitere Erkenntnisse, um dann das Projekt auf andere Schule auszurollen”, sagt Direktor Marco Haaf. “Im Moment denken wir darüber nach, damit auch auf das KI-Festival in Heilbronn zu gehen.”
Jugendliche sind aufmerksam dabei
KI im Unterricht, das macht auch etwas mit den Jugendlichen. Sie seien interessierter dabei, merkt Sabine Heidinger, die die Informatik-AG leitet. Es habe einen besonderen Alltagsbezug, die Kinder sähen mehr die Bedeutung, sagt sie. “Die Berührungspunkte sind gegeben.” Um die Kunstwerke zu schaffen, setzt sie ein browserbasiertes Tool ein. “Mit einem einfachen Programm entsteht etwas Visuelles und Schönes”, sagt sie. “Das finde ich super.” Erste Schulen erkundigen sich bei ihr nach den Erfahrungen, gern steht sie Kolleginnen und Kollegen Rede und Antwort. “Es müssen aber nicht nur Gymnasien sein”, sagt sie. Und es müssten auch keine Zehntklässler sein wie derzeit bei ihr: Auch Jüngere könnten mit KI-Tools umgehen, bei denen man nur Variablen verändere. Man könne die Kinder experimentieren lassen, sagt die Lehrerin.
Lehrer, Eltern und Jugendliche können mitdiskutieren
Künstliche Intelligenz verändert die Lebens- und Arbeitswelt. Nur wie genau? Was sind die Vor-, was die Nachteile? Jetzt werden bei der KI die Weichen gestellt, und deshab ist die Meinung von Lehrern, Eltern und Jugendlichen gefragt bei der neuen Veranstaltungsreihe “Bildung auf den Punkt”. Nach den Sommerferien geht es am Donnerstag, 28. September, ab 17 Uhr auf dem Bildungscampus in Heilbronn, Forum 1, um das Thema “KI, Codes und Lernplattformen: Was macht die Digitalisierung mit der Schule?” Mit dabei sein wird unter anderem Thomas Bornheim, Geschäftsführer der Programmierschule 42 Heilbronn. Besucher diskutieren mit.
Mit freundlicher Genehmigung der Stimme Mediengruppe & der Heilronner Stimme