Hochschule Heilbronn und OPTIMA pharma schmieden Bildungsallianz der Zukunft

Von Robert Mucha, Foto: HHN

Neue Kooperation zwischen der Hochschule Heilbronn und dem Maschinenbauer OPTIMA pharma zielt auf praxisnahe Ausbildung in Künstlicher Intelligenz und industrieller Digitalisierung – vom Bachelor bis zur Promotion.

Während sich auf dem Heilbronner Bildungscampus vielerorts alles um Startups und KI-Grundlagenforschung dreht, entsteht nur wenige Kilometer entfernt eine Partnerschaft, die zeigt, dass Innovation auch in etablierten Industrieunternehmen hochaktuell ist: Die Hochschule Heilbronn (HHN) und die OPTIMA pharma GmbH haben eine weitreichende Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die den Technologiestandort Heilbronn-Hohenlohe nachhaltig stärken soll.

KI trifft auf pharmazeutische Präzision

Im Kern der Zusammenarbeit steht die Gründung eines gemeinsamen Zentrums für Industrielle Digitalisierung und Automatisierung, das am Heilbronner Institut für Technologie angesiedelt wird. Hier sollen Lehrende und Studierende praxisnahe Forschungsprojekte durchführen, deren Erkenntnisse direkt in die industrielle Anwendung bei OPTIMA einfließen.

„Mit der Kooperation zwischen Optima und der Hochschule Heilbronn stärken wir die wirtschaftliche Achse Heilbronn-Hohenlohe und versorgen die Region mit exzellent ausgebildeten Fachkräften, die gezielt die Bedarfe der Industrie decken,“ erklärt Rektor Oliver Lenzen den strategischen Ansatz.

Vom Studium direkt ins Berufsleben

Besonders attraktiv für angehende Studierende: Zum kommenden Wintersemester 2025/2026 soll an der HHN der neue Studiengang „Künstliche Intelligenz und industrielle Digitalisierung“ starten. Das Besondere daran ist das kooperative Modell – Studierende können bei OPTIMA arbeiten und gleichzeitig an der HHN studieren.

Für Studierende bedeutet dies nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praktische Erfahrung an hochautomatisierten Abfüllanlagen und spezialisierten Produktionsverfahren für empfindliche Produkte wie Medikamente oder Blutplasma.

Vom Bachelor bis zur Promotion

Ein besonderes Highlight der Kooperation ist ein Promotionsstipendium, das OPTIMA für zunächst drei Jahre an der HHN fördert. Damit wird die akademische Laufbahn vom Bachelor über den Master bis zur Promotion am Standort Heilbronn möglich – ein wichtiger Schritt, um Talente in der Region zu halten.

„Die Studierenden werden mit hochaktuellen Herausforderungen der Industrie konfrontiert und so bestens für ihre Zukunft vorbereitet. Optima Pharma erhält mit der Kooperation Zugang zur neuesten Forschung“, sagt Dr. Johannes-Thomas Grobe, CEO von OPTIMA Pharma.

Der Mann zwischen den Welten

Hinter der Kooperation steht Professor Thomas Pospiech, der beide Organisationen bestens kennt. Als ehemaliger Engineering Director bei OPTIMA und heutiger Professor für Regelungstechnik, Steuerungs- und Automatisierungstechnik an der HHN fungiert er als Brückenbauer zwischen Wissenschaft und Industrie. Zusätzlich ist er weiterhin als Chief Technology Officer bei OPTIMA tätig.

„Diese wegweisende Kooperation wird uns die Möglichkeit bieten, die technologische Zukunft aktiv mitzugestalten“, sagt Thomas Pospiech. „Innovative Projekte kombiniert mit kreativen Ideen und wissenschaftlichem Arbeiten schaffen neue Perspektiven und Lösungen für die Aufgaben von morgen.“

Ein Spiegel der Heilbronner Bildungslandschaft

Die Kooperation zwischen HHN und OPTIMA pharma ist ein weiteres Beispiel für das dynamische Bildungs- und Innovationsökosystem in und um Heilbronn. Während Institutionen wie das IPAI, die Campus Founders und die TUM Campus Heilbronn eher auf KI-Grundlagenforschung und Startup-Förderung setzen, zeigt diese Partnerschaft, wie traditionelle Industrieunternehmen durch enge Zusammenarbeit mit Hochschulen den digitalen Wandel aktiv mitgestalten können.

Die Region Heilbronn-Hohenlohe, bekannt für ihre vielen Weltmarktführer im Maschinenbau und der Verpackungsindustrie, bekommt damit einen weiteren wichtigen Baustein, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen und die digitale Transformation des Mittelstands voranzutreiben.

Mit über 3.150 Experten am Hauptsitz in Schwäbisch Hall und an mehr als 20 Standorten weltweit ist OPTIMA ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Das Unternehmen entwickelt seit über 100 Jahren Systeme zum präzisen Dosieren, Füllen, Verpacken und Handling anspruchsvoller Produkte für die Pharma-, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie.

Melden Sie sich für unseren Newsletter an!