Von Robert Mucha, Foto: MIT
Boston ruft – und Heilbronn geht ran. Die Region Heilbronn-Franken ist Teil des MIT REAP-Programms, einem der renommiertesten Innovationsprogramme der Welt. Ziel ist es, die Region zu einem europäischen Vorbild für Innovationskraft zu machen. Von Boston aus werden Pläne geschmiedet, die in Heilbronn Wirkung entfalten sollen.Was das für die Region bedeutet, welche Partner an Bord sind und wie der Innovationsstandort Heilbronn-Franken davon profitieren wird – ein Blick in die Zukunft.
Vom Bildungscampus nach Boston – Heilbronn ist Teil des MIT REAP-Programms
Was hat Heilbronn mit Boston zu tun? Mehr als man denkt. Die Region Heilbronn-Franken wurde als eine von sieben Regionen weltweit in das REAP-Programm des Massachusetts Institute of Technology (MIT) aufgenommen. Das gab die Dieter-Schwarz-Stiftung bekannt, die die Bewerbung initiiert hatte.
Das Ziel des Programms: Heilbronn-Franken zu einem europäischen Innovationsstandort entwickeln, der weltweit sichtbar ist. Über einen Zeitraum von zwei Jahren arbeiten die Teilnehmer daran, die Innovationskraft ihrer Region zu stärken. Dabei geht es um mehr als schöne Worte – das MIT liefert den Teilnehmern Strategien, Werkzeuge und internationale Impulse.
„Unsere Vision ist es, Heilbronn-Franken als führenden Innovationsstandort in Europa zu positionieren“, betont Miriam Biller, Projektmanagerin der Dieter-Schwarz-Stiftung und Champion des REAP-Teams. Gemeinsam mit Marius Huber leitet sie die Initiative für die Region.
Was ist das MIT REAP-Programm?
Das MIT REAP (Regional Entrepreneurship Acceleration Program) ist eines der renommiertesten Innovationsförderprogramme weltweit. Seit 2012 unterstützt das MIT Regionen dabei, ihre Innovationsökosysteme zu analysieren und zu stärken. Ziel ist es, die Innovationsfähigkeit von Regionen durch eine strukturierte Strategieentwicklung zu beschleunigen.
Die Teilnehmer stammen aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Regierungen und Start-ups – genau wie im Fall von Heilbronn. Das Besondere: Jedes Team wird von sogenannten „Champions“ geleitet, die als Koordinatoren des Projekts fungieren.
Der Weg durch das REAP-Programm besteht aus Workshops, Peer-Learning und internationalem Austausch. Die Teilnehmerregionen treffen sich dabei mehrfach am MIT in Boston, um ihre Innovationsstrategien zu schärfen. Das Finale ist das große Global Event in Boston, bei dem die Teams ihre Fortschritte vorstellen.
Das Team Heilbronn – Wer sitzt mit am Tisch?
Die Teilnahme am MIT REAP wäre ohne starke Partner nicht möglich. Das Team Heilbronn-Franken setzt sich aus den Schlüsselakteuren des regionalen Innovationsökosystems zusammen. Es bildet das sogenannte Innovation-Ecosystem-Stakeholder-Modell des MIT ab, das sich in fünf Akteursgruppen gliedert:
- UNIVERSITY: Ali Sunyaev, Professor und VP an der TU München
- GOVERNMENT: Bjorn Beck, Ministerialrat im Staatsministerium Baden-Württemberg und Jens Boysen, Chief of Staff beim OB Heilbronn
- CORPORATE: Martin May, Director of Innovation bei Schunk SE und Moritz Gräter, CEO des Innovation Park AI (Ipai)
- RISK CAPITAL: Thomas Villinger, CEO der D11Z Ventures GmbH & Co. KG
- ENTREPRENEUR: John Holzhauer, CEO von Semorai GmbH und Ramin Mirza Abolghasem Shirazi, Chief Customer Officer bei Aleph Alpha GmbH
Geleitet wird das Team von Miriam Biller und Marius Huber (beide Dieter-Schwarz-Stiftung). Gemeinsam wollen sie die regionale Innovationslandschaft analysieren, stärken und international vernetzen.
Von Heilbronn nach Boston – Und wieder zurück
Die sieben teilnehmenden Regionen – darunter Heilbronn-Franken, Botswana, Hualien (Taiwan), Miami, Michigan, Edmonton und Valparaíso (Chile) – werden sich im Juni 2025 in Boston treffen. Ziel ist es, gemeinsam mit dem MIT Lösungen für die drängendsten Herausforderungen ihrer Innovationsökosysteme zu erarbeiten.
Das bedeutet für Heilbronn: konkrete Aktionspläne entwickeln, die die Region als Top-Innovationsstandort in Europa positionieren. Der Fokus liegt auf Themen wie KI, Bildung und nachhaltiges Unternehmertum.
„Wir wollen die regionalen Wettbewerbsvorteile klar herausarbeiten und eine kohärente Strategie entwickeln“,erklärt Miriam Biller. Die Herausforderung dabei: Die verschiedenen Akteure – von Unternehmen über Start-ups bis zur Wissenschaft – müssen eng kooperieren und Synergien nutzen.
Warum Heilbronn? – Die perfekte Ausgangslage
Doch warum wurde Heilbronn in das REAP-Programm aufgenommen? Die Antwort liegt in der besonderen Stärke der Region im Bereich Bildung, Forschung und Unternehmertum. Das Heilbronner Team besteht aus vielfältigen Stakeholdern aus den Bereichen Wissenschaft und Forschung, Unternehmen, Risikokapitalgeber, Start-up und Government. Gemeinsam soll das Heilbronner Innovationsökosystem weiterentwickelt werden. Neben der der Dieter Schwarz Stiftung, die die Bewerbung initiiert hat, sind folgende Einrichtungen im Projektteam: Semorai, Aleph Alpha, D11Z Ventures, Campus Founders, Schunk, Innovation Park Artificial Intelligence (IPAI), Stadt Heilbronn, Land Baden-Württemberg, TU München Campus Heilbronn und das Fraunhofer-Institut IAO. Mit diesen Akteuren bietet Heilbronn ein Ökosystem und einen starken KI-Standort, das in Deutschland einzigartig ist. Diese Themen passen perfekt zur globalen Agenda des MIT REAP-Programms.
Was bringt das REAP-Programm der Region?
Mit der Teilnahme am MIT REAP öffnet sich Heilbronn ein Fenster zur Welt. Internationale Vernetzung, Austausch mit Top-Regionen und Impulse aus Boston – all das fließt in die Region zurück. Doch der Nutzen geht darüber hinaus:
- Attraktivität als Standort: Start-ups, Unternehmen und Forscher werden Heilbronn als Zukunftsstandort erkennen.
- Internationale Sichtbarkeit: Die Teilnahme am REAP-Programm bringt der Region globale Aufmerksamkeit.
- Zugang zu Wissen und Methoden: Das MIT bietet den Teilnehmern innovative Werkzeuge und Methoden, die langfristig in Heilbronn Anwendung finden.
Fazit – Ein Meilenstein für Heilbronn-Franken
Mit der Teilnahme am MIT REAP-Programm schlägt Heilbronn ein neues Kapitel in seiner Innovationsgeschichteauf. Die Region positioniert sich als europäisches Vorbild für Innovationskraft, das von Boston aus Impulse erhält. Partner wie die Dieter-Schwarz-Stiftung, die TU München und der Innovation Park AI zeigen, wie stark das regionale Ökosystem bereits ist.
Miriam Biller, die das Projekt leitet, hat die Vision klar formuliert: „Unsere Vision ist es, Heilbronn-Franken als führenden Innovationsstandort in Europa zu positionieren.“
Von Boston bis Heilbronn – der Weg ist klar. Der große Test steht im Juni 2025, wenn das Heilbronner Team mit den anderen Teilnehmerregionen in Boston zusammenkommt. Eines steht fest: Heilbronn spielt nicht länger nur in der Region mit – es mischt jetzt auf der globalen Innovationsbühne mit.