Von Robert Mucha, Foto: DallE/Robert Mucha
Frisches Obst und Gemüse aus der Region, geschnitten und verzehrfertig – das klingt nach einem Traum für Großküchen. Doch wie realistisch ist es, Fresh-Cut-Produkte in bio-regionaler Qualität flächendeckend einzusetzen? Die DHBW Heilbronn hat genau das in einer neuen Studie untersucht und spannende Lösungsansätze entwickelt.
Die Nachfrage nach regionalen und biologischen Produkten in der Gemeinschaftsverpflegung wächst stetig. Von Kantinen in Unternehmen über Senioreneinrichtungen bis hin zu Kindertagesstätten – überall wird vermehrt auf Nachhaltigkeit und Regionalität geachtet. Doch die Realität in den Großküchen sieht oft noch anders aus. Zwar nutzen bereits 65 Prozent der Gemeinschaftsverpfleger Fresh-Cut-Produkte, doch nur ein Bruchteil davon stammt aus regionalem und biologischem Anbau. Genau hier setzt das neue Innovationsprojekt „Fresh-Cut Cluster“ der DHBW Heilbronn an.
In einer umfassenden Studie, die als Teil des Projekts abgeschlossen wurde, hat die Hochschule die Bedürfnisse und Anforderungen an Fresh-Cut-Produkte unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse sind aufschlussreich: Zeitersparnis ist ein entscheidender Faktor für den Einsatz von vorgefertigten, bereits geschnittenen Produkten. Doch obwohl die Gemeinschaftsverpfleger großen Wert auf Regionalität legen, scheitert der Umstieg häufig an zu hohen Preisen und einer unzureichenden Verfügbarkeit regionaler Bio-Produkte.
Ein vielversprechender Lösungsansatz ist die Entwicklung einer digitalen Vernetzungsplattform. Diese soll Erzeuger, Weiterverarbeiter und Großküchen miteinander verbinden und so Angebot und Nachfrage effizienter steuern. Besonders der Austausch in Echtzeit könnte helfen, Preise und Liefermengen besser zu kalkulieren und den Absatz regionaler Produkte zu steigern. Die Plattform könnte sich als Game-Changer für die regionale Landwirtschaft erweisen, da sie einen direkten Zugang zu neuen Märkten bietet.
Für die DHBW Heilbronn ist das Fresh-Cut-Projekt mehr als nur Forschung. Es ist ein Schritt in Richtung nachhaltiger Ernährung in ganz Baden-Württemberg. Die Idee, Fresh-Cut-Produkte aus regionaler Produktion für die Gemeinschaftsverpflegung verfügbar zu machen, könnte langfristig nicht nur die Großküchen, sondern auch die heimische Landwirtschaft stärken. Mit ihrer Studie hat die Hochschule einen wichtigen Grundstein gelegt, um die Gemeinschaftsverpflegung zukunftsfähiger zu machen. Jetzt liegt es an den Erzeugern und Küchen, die Weichen für eine frische, regionale und klimafreundliche Ernährung zu stellen.