Von Robert Mucha, Foto: DHBW CAS
Es ist die vielleicht schönste Form des Lobs für ein Bildungssystem: „Ich habe das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben.“ Mit diesen Worten beschreibt Lisa Foshag, Entwicklungsingenieurin bei der Eaton Crouse-Hinds GmbH, ihren Karriereweg, der vom dualen Bachelor über den dualen Master bis in die Führungsebene eines globalen Unternehmens führte. Für ihr wechselseitiges Engagement wurden nun sowohl Foshag als auch ihr Arbeitgeber mit der Dualen Partner Trophy ausgezeichnet – eine Geschichte über lebenslanges Lernen im Dualen System.
Mit 17 Jahren entschied sich Lisa Foshag für den dualen Weg – ein Bachelor-Studium an der DHBW Mosbach, kombiniert mit praktischer Arbeit in der Eberbacher Niederlassung von Eaton Crouse-Hinds. Was damals begann, hat sich zu einer bemerkenswerten Karriere entwickelt, in der der Duale Master als wichtiger Katalysator diente.
Als 2014 der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen am DHBW Center for Advanced Studies (CAS) startete, gehörte Foshag zu den ersten Studierenden. Diese Zusatzqualifikation ermöglichte ihr den Sprung in die Entwicklungsabteilung – ein karrieretechnischer Quantensprung, der sich für beide Seiten auszahlte. Durch ihre Arbeit konnte sie für das Unternehmen Einsparungen im sechsstelligen Bereich realisieren. „Ein gutes Investment“, wie ihr Vorgesetzter bestätigt.
Pionierarbeit im dualen Masterstudium
Das Unternehmen Eaton Crouse-Hinds gehörte zu den ersten Dualen Partnern des DHBW CAS überhaupt und bewies damit früh Vertrauen in das noch junge Konzept eines dualen Masterstudiums. Bei einer Feier an der DHBW Mosbach wurde diese Weitsicht nun mit der Dualen Partner Trophy gewürdigt.
Prof. Gabi Jeck-Schlottmann, Rektorin der DHBW Mosbach, blickt in ihrer Ansprache auf die Anfänge zurück: Was vor zehn Jahren als kleine „Samenkörner“ an verschiedenen Standorten begann, hat sich mittlerweile zu einem „großen, bunten Strauß an Angeboten“ entwickelt. Der Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen war nur der Anfang – heute umfasst das Portfolio des DHBW CAS 27 weitere Studiengänge.
„Ausgelernt gibt es nicht“
„Inzwischen sind wir Vollsortimenter“, erklärt Prof. Boris Kühnle, Direktor des DHBW CAS, nicht ohne Stolz. Neben Bachelor- und Masterstudiengängen bietet das Center auch Zertifikatsprogramme und maßgeschneiderte Weiterbildungen an. Sein Credo: „Ausgelernt gibt es nicht“ – ein Grundsatz, der in Zeiten rasanter technologischer Entwicklungen besonders relevant ist.
In diesem Zusammenhang passte auch der begleitende Fachvortrag von Ulf-Daniel Ehlers, Experte für Future Skills. Er beschäftigte sich mit der Frage, welche Kompetenzen in einer KI-geprägten Berufswelt verstärkt benötigt werden. Mehr kritisches Denken, weniger Faktenwissen? Welcher Fokus muss in der Lehre künftig gesetzt werden? Fragen, mit denen sich auch die Lehrenden am DHBW CAS intensiv auseinandersetzen.
Für Lisa Foshag, die heute als 34-jährige Entwicklungsingenieurin sagt: „Ich gehe außerordentlich gerne zur Arbeit“, hat sich der duale Bildungsweg in jedem Fall ausgezahlt. Wenn sie morgens ihre beiden Kinder in den Kindergarten bringt und dann zur Firma fährt, spürt sie diese tiefe Zufriedenheit, alles richtig gemacht zu haben. Eine bessere Werbung für das Duale Studium gibt es kaum.
An ihrem Beispiel zeigt sich, was das Duale System in seiner Gesamtheit leisten kann: eine durchgängige Bildungsbiografie vom Bachelor über den Master bis hin zur beruflichen Führungsposition – alles bei gleichzeitiger praktischer Arbeit und persönlicher Weiterentwicklung. Damit weitere Menschen wie Lisa Foshag ihren beruflichen Weg finden können, wird am DHBW CAS kontinuierlich an der Weiterentwicklung der Studienangebote gearbeitet.