Brücken zur Komplexität: Interaktives Wissen im Fokus der „Inter.Aktion 2025“

Von Robert Mucha, Foto: experimenta

Wie erklärt man das Unerklärbarte? Die Fachtagung „Inter.Aktion“ bringt vom 9. bis 11. Juli 2025 in Heilbronn die besten Köpfe zusammen, die eine Antwort auf diese Frage suchen. Ob Klimakrise, Quantenphysik oder Künstliche Intelligenz – die Herausforderung bleibt: Wie macht man hochkomplexe Themen für alle zugänglich? Zwischen Vorträgen, Workshops und einem Marktplatz der Ideen sollen Ansätze entstehen, die Wissenschaft und Alltag verbinden.

Die dritte Auflage der „Inter.Aktion“ wirft einen Blick auf die wohl größte Herausforderung für alle, die Wissen vermitteln wollen: Komplexität. Wenn die experimenta, Deutschlands größtes Science Center, im Juli 2025 ihre Türen für die Fachtagung öffnet, geht es um mehr als nur didaktische Kniffe. Es geht um die grundlegende Frage, wie wissenschaftliche Erkenntnisse verständlich gemacht werden können, ohne sie zu verfälschen.

Die Themenpalette ist breit gefächert: Vom Klimawandel über Pandemien bis hin zu Künstlicher Intelligenz und Quantentechnologien – alles Bereiche, die selbst für Fachleute komplex sind, aber gleichzeitig alle betreffen. „Die enorme Distanz zur Lebenswelt vieler Menschen fordert uns dabei ebenso heraus wie teilweise hitzige gesellschaftliche Debatten“, heißt es in der Ankündigung der Veranstalter.

Von Klimakrise bis Verschwörungsmythen

Das Programm verspricht vielfältige Perspektiven. Die Vorträge spannen einen Bogen von der Vermittlung der Klimakrise über den gesellschaftlichen Umgang mit kontroversen wissenschaftlich-technischen Fragen bis hin zur didaktisch klugen Vermittlung von Systemdenken. Nicht zuletzt geht es auch darum, wie aktuelle Forschung wirkungsvoll in interaktive Ausstellungen eingebunden werden kann.

In den Workshops wird es noch konkreter. Hier stehen Fragen im Raum wie: „Wie wollen und können auch Kinder Komplexes verstehen?“ oder „Worauf kommt es wirklich an, wenn Texte verständlich sein sollen?“ Aber auch der Umgang mit Herausforderungen wie Verschwörungsmythen oder rechtsextremen Positionen wird thematisiert. Ein besonders praxisnaher Workshop verspricht Hilfestellung beim Diskutieren mit Klimaleugnern – „ohne den Verstand zu verlieren“, wie die Veranstalter augenzwinkernd ergänzen.

Ein zentrales Element der Tagung ist der „Marktplatz der Ideen“, der momentan noch zusammengestellt wird. Hier sind auch Beiträge von außen willkommen. Wer ein passendes Projekt vorstellen möchte, kann sich per E-Mail an interaktion@experimenta.science wenden.

Treffpunkt für die Vermittler-Szene

Die Zielgruppe der Tagung ist bewusst breit gefasst. „Ob Museum, Science Center oder Infozentrum: Der Begriff ‚interaktiv‘ findet in zahlreichen Ausstellungen Verwendung“, betonen die Organisatoren. Eingeladen sind daher alle, die an interaktiven Ausstellungsangeboten mitwirken – von der Konzeption über die Gestaltung bis hin zum Betrieb oder der wissenschaftlichen Begleitung. Auch Studierende aller ausstellungsorientierten Studiengänge sind willkommen.

Die Veranstaltungsorte der dreitägigen Tagung sind die experimenta sowie der Bildungscampus Heilbronn mit seinen Bereichen Forum und aim. Ein besonderer Bonus für die Teilnehmenden: An allen drei Tagen können sie die Ausstellungen der experimenta kostenfrei besuchen – eine Gelegenheit, Theorie und Praxis direkt zu verbinden.

Die Tagungsgebühr beträgt 160 Euro (regulär) beziehungsweise 100 Euro (ermäßigt), wobei Getränke und Verpflegung während des Tagungsprogramms bereits inkludiert sind. Die Veranstalter weisen darauf hin, frühzeitig ein Hotel zu buchen, da in Heilbronn parallel weitere Veranstaltungen stattfinden.

Die „Inter.Aktion 2025“ steht in einer Reihe mit ihren Vorgängertagungen und hat sich mittlerweile als wichtiges Forum für den Austausch über interaktive Wissensvermittlung etabliert. In Zeiten, in denen komplexe wissenschaftliche Themen immer stärker in den Alltag hineinwirken, könnte die Tagung kaum relevanter sein. Denn die Brücke zwischen Fachwissen und öffentlichem Verständnis zu bauen, ist nicht nur eine didaktische Herausforderung – es ist eine gesellschaftliche Notwendigkeit.

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